Scrum

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Wissen kompakt: Scrum ist ein Framework mit Events, Verantwortlichkeiten und Artefakten für die iterative Entwicklung von komplexen Produkten und Services.

Scrum – ein flexibles Framework für komplexe Projekte und Entwicklungen

Scrum ist ein Framework für die schrittweise Planung und Realisierung von Produkten und Services. Es hilft Unternehmen, wenn Entwicklungen zu Projektbeginn zu komplex für exakte Planungen sind, sich Anforderungen oder Prioritäten ändern, Kunden schnelle Mehrwerte benötigen oder Risiken minimiert werden müssen.

Ursprünglich für die Softwareentwicklung konzipiert¹, wird Scrum seit vielen Jahren im Projektmanagement und für die Produktentwicklung in unterschiedlichen Bereichen und Industrien genutzt.

  • Es definiert ein inkrementelles, iteratives Vorgehen mit Events, Verantwortlichkeiten und Artefakten, und
  • basiert auf Empirie (Wissen entsteht aus Erfahrung und das Treffen von Entscheidungen erfolgt auf der Grundlage von Beobachtungen) sowie
  • Lean Thinking (Verschwendung wird vermieden und der Fokus liegt auf dem Wesentlichen).

 

Scrum - ein Framework für die Entwicklung von komplexen Produkten und Services

Wie funktioniert Scrum?

Definiert ist das Framework mit seinen “Spielregeln” im Scrum Guide. Dieser nennt in seiner aktuellen, im November 2020 erschienen Version

  • fünf Events,
  • drei Verantwortlichkeiten und
  • drei Artefakte.

Zu den Events gehören

Das Herz des Frameworks ist der sogenannte Sprint. Er umfasst alle anderen Events. Es handelt sich um eine Iteration von gleichbleibender Dauer mit ähnlichen Handlungen.

Das Sprint Planning ist das erste Event innerhalb des Sprints. Im Planning wird festgelegt, “warum” der aktuelle Sprint einen Wert besitzt, “was” aus dem Product Backlog in den Sprint Backlog übernommen und “wie” es realisiert wird. Für jeden Sprint vereinbaren die Beteiligten ein konkretes Sprint-Ziel.

Das Daily Scrum ist ein tägliches Event zur Synchronisation, zur Fortschrittsüberprüfung und ggf. zur Verabredung von Anpassungen. Das Sprint Review ist ein Treffen am Ende eines Sprints zur Präsentation der Entwicklungsergebnisse und Festlegung zukünftiger Anpassungen. Und die Retrospektive ist ein Meeting bei dem Prozesse und Abläufe, Werkzeuge, Fähigkeiten, Beziehungen, die Zusammenarbeit im Team, generelle und spezielle Herausforderungen sowie Erfahrungen reflektiert werden.

Definiert sind drei Verantwortlichkeiten:

In Scrum organisiert sich das Team – ausgestattet mit benötigten Kompetenzen – innerhalb fester Zeitspannen – den Timeboxes – selbst, wobei es sich verpflichtet, regelmäßig und so früh wie möglich, fertige Funktionalität zu liefern.

Anstelle von Rollen spricht der Scrum Guide von sogenannte Accountabilitys bzw. Verantwortlichkeiten.² Der Gedanke dahinter: jede Person, die aktiv an einer Entwicklung oder einem Projekt mitwirkt, übernimmt Verantwortung für Zuständigkeiten, die Umsetzung von Aufgaben, die Einhaltung von Commitments, die  Kultur der Zusammenarbeit und die Ergebnisse! Und da dies in einem engen Miteinander erfolgt, ergibt Scrum als Name auch Sinn; es handelt sich um keine Abkürzung, sondern um einen Ausdruck aus dem Rugby-Sport, der ein „Gedränge“ bezeichnet, also eine Spielsituation, bei dem eine Phase des Spiels auf Kommando neu gestartet wird.

Zusätzlich zu den Events und den Verantwortlichkeiten gibt es drei Artefakte:

Die Artefakte repräsentieren Aufgaben bzw. Items und deren Realisierung.

Ein Product Backlog beinhaltet Elemente, mit denen ein vom Product Owner definiertes Produktziel erreicht wird. Das Sprint Backlog ist der Plan für den aktuellen Sprint und beinhaltet alle Product Backlog Items, die durch die Entwickler für den aktuellen Sprint ausgewählt und im Sprint umgesetzt werden. Ziel ist auf dem Weg zum Produktziel ein Inkrement zu erzeugen, das einen Wert liefert, funktionsfähig ist und potenziell lieferfähig sein soll, und somit einer vereinbarten Definition of Done entspricht.

Und schon beginnt die Sequenz von Events, das Zusammenwirken von Verantwortlichkeiten und die Arbeit mit den Artefakten von vorne. Mit dem Ende eines Sprints beginnt der nächste Sprint.

Vorteile von Scrum

Da Vorhersagen und die Erstellung von realistischen Plänen bei der Entwicklung von Software und Systemen häufig schwierig sind, dreht das Framework den Ansatz um: Wissen entsteht aus Erfahrung und Erfahrung entsteht im Laufe einer Entwicklung.

In Verbindung mit dem iterativen Vorgehen, den Commitments auf das Product Goal, das Sprint Goal und die Definition of Done sowie dem frühzeitigen Erkennen von Hindernissen (den sogenannten Impediments), erhöht sich die Vorhersagbarkeit und das Entwicklungsrisiko sinkt.

Zusammengefasst bietet Scrum folgende Vorteile:

  • Einfaches Set aus Verantwortlichkeiten, Events und Artefakten; leicht zu verstehen und anzuwenden.
  • Hohe Flexibilität beim Arbeiten, dennoch klare Regeln und Prinzipien.
  • Gerade genug – aber nicht zu viel – Struktur, um die Zusammenarbeit im Team zu ermöglichen und herauszufinden, wie man am effektivsten arbeiten kann.
  • Konzentrierte Kommunikation zwischen den Verantwortlichkeiten.
  • Kurze Feedback-Zyklen.
  • Integration von Stakeholdern leicht möglich, bspw. im Sprint Review oder im Vorfeld des Sprint Plannings.
  • Transparenz der Arbeitsschritte und Zwischenergebnisse.
  • Die Fähigkeit, Abweichungen zu erkennen und zu korrigieren.
  • Die Möglichkeit, den gelebten Prozess im laufenden Projekt zu justieren – häufig auch Inspect & Adapt bezeichnet.

 

Fragen im Kontext von Scrum

Hier finden Sie einige Fragen und Antworten im Kontext des Frameworks:

Ist Scrum eine Abkürzung oder ein Akronym?

Scrum ist keine Abkürzung und kein Akronym. (Die Schreibweise SCRUM ist daher auch nicht richtig.) Der Begriff stammt aus dem Rugby-Sport, und bezeichnet ein “Gedränge”, also eine Spielsituation, bei dem eine Phase des Spiels auf Kommando neu gestartet wird. Hirotaka Takeuchi und Ikujirō Nonaka verwendeten den Begriff erstmals 1986 in Product Development: The New New Product Development Game und schrieben:

“In today’s fast-paced, fiercely competitive world of commercial new product development, speed and flexibility are essential. Companies are increasingly realizing that the old, sequential approach to developing new products simply won’t get the job done. Instead, companies in Japan and the United States are using a holistic method—as in rugby, the ball gets passed within the team as it moves as a unit up the field.

This holistic approach has six characteristics: built-in instability, self-organizing project teams, overlapping development phases, “multilearning,” subtle control, and organizational transfer of learning. The six pieces fit together like a jigsaw puzzle, forming a fast flexible process for new product development. Just as important, the new approach can act as a change agent: it is a vehicle for introducing creative, market-driven ideas and processes into an old, rigid organization.”

Frei übersetzt:

“In der heutigen schnelllebigen, hart umkämpften Welt der kommerziellen Produktentwicklung sind Geschwindigkeit und Flexibilität von entscheidender Bedeutung. Die Unternehmen erkennen zunehmend, dass der alte, sequenzielle Ansatz zur Entwicklung neuer Produkte einfach nicht mehr ausreicht. Stattdessen verwenden Unternehmen in Japan und den Vereinigten Staaten eine ganzheitliche Methode – wie beim Rugby wird der Ball innerhalb der Mannschaft weitergegeben, während sie sich als Einheit auf dem Feld bewegt.

Dieser ganzheitliche Ansatz weist sechs Merkmale auf: eingebaute Instabilität, selbstorganisierende Projektteams, sich überschneidende Entwicklungsphasen, “Multilearning”, subtile Kontrolle und organisatorischer Lerntransfer. Die sechs Teile fügen sich wie ein Puzzle zusammen und bilden einen schnellen, flexiblen Prozess für die Entwicklung neuer Produkte. Ebenso wichtig ist, dass der neue Ansatz als Change Agent fungieren kann: Er ist ein Vehikel zur Einführung kreativer, marktorientierter Ideen und Prozesse in eine alte, starre Organisation.”

Was sind die 5 Scrum Werte?

Folgende Scrum Werte gibt es:

  • Commitment bzw. Selbstverpflichtung
  • Mut
  • Offenheit
  • Fokus
  • Respekt

Das Commitment des Teams, das vereinbarte Sprint-Ziel zu erreichen, die Verpflichtung zu Qualität, Lernen und gemeinsam das Beste zu tun, ist wesentlich für die Zusammenarbeit und den Aufbau einer agilen Kultur.

Mut ist wichtig für den Erfolg des Teams, denn es geht darum, neue Dinge auszuprobieren, Fehler zuzugeben, bei Bedarf um Hilfe zu bitten, zu manchen Forderungen „nein“ zu sagen und ggf. den Status quo zu hinterfragen.

Offenheit ist die Basis für eine Lernkultur, für Feedback und neue Ideen. Offenheit als Wert ermöglicht fundierte Entscheidungen, erhöht die Effizienz und schafft Vertrauen.

Fokus hilft dem Team, sich auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren – bspw. mit Hilfsmitteln wie Timeboxing, Definition of Ready oder Definition of Done. Zudem versucht der Scrum Mast störende Einflüsse von den Entwicklern fernzuhalten und der Product Owner nimmt keinen Einfluss darauf, wie Entwickler z.B. User Storys realisieren.

Respekt als Wert ist essenziell für die Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten. Es gilt die Ideen, Ansichten und Leistungen von anderen zu respektieren. Respekt ist ein zentraler Baustein für eine erfolgreiche und produktive Entwicklung.

Hier finden Sie weitere Informationen, wie die Werte in der konkreten Anwendung zusammenwirken.

Wie verändert Scrum die Geschwindigkeit in der Entwicklung?

Häufig wird das Buch Scrum – The Art of Doing Twice the Work in Half the Time zitiert, wenn es um das Thema Geschwindigkeit geht. Die doppelte Arbeit in der Hälfte der Zeit? Klingt gut, oder? Da zudem Begriffe wie Sprint aus der Leichtathletik entlehnt und Velocity ein anderes Wort für Geschwindigkeit darstellt, ist es wenig überraschend, dass agile Methoden häufig über einen Geschwindigkeitsvorteil verkauft werden. André Claaßen spricht daher von einer agilen Geschwindigkeitslüge. Und Stefan Wolpers fordert “The Art of Doing Twice the #Value in Half the Time“.

Und ist Scrum nun schneller als alternative Vorgehensweisen? Wenn es gelingt, mit einer gleichbleibenden Geschwindigkeit ruhig und kontinuierlich miteinander zu arbeiten, frühzeitig Feedback zu integrieren und so konsequent Fehlentwicklungen zu vermeiden, dann werden Nachbesserungen, Anpassungen oder aufwändige Fehlerbeseitigungen vermieden, und das erhöht damit auch die gesamte Geschwindigkeit der Entwicklung.

Welche Herausforderungen gibt es bei der Einführung von Scrum?

Der Scrum Guide ist kurz und übersichtlich, das Framework leicht verständlich – gibt es da überhaupt Herausforderungen bei der Einführung oder Anwendung?

Ja, eine ganze Menge sogar:

  • Passt das neue Vorgehen überhaupt zur Organisationen und den Projekten?
  • Wie lässt sich das Vorgehen etablieren, wenn es “von oben” vorgeben wird?
  • Wie verändern sich Karrierepfade, wenn es nur noch drei Verantwortlichkeiten gibt?
  • Wie verändert sich die individuelle Sichtbarkeit einzelner Mitarbeitender, wenn das Team in den Fokus rückt?
  • Wie verändert sich individuelle Zielvereinbarungen, wenn die Arbeit im Team ein zentraler Bestandteil wird?
  • Wie wird Kundenfeedback in das Vorgehen integriert?
  • Wie verändert sich die Steuerung der Organisation mithilfe von Kennzahlen?
  • Was passiert, wenn sich nicht kurzfristig Erfolge einstellen?
  • Welche Rolle spielen eigentlich Tools bei der Anwendung?

Diese Liste lässt sich leicht verlängern. Gut, dass Heiko Bartlog eine großartige Beitragsreihe über Agilität? haben wir probiert! Funktioniert nicht! geschrieben hat, in der er diese und viele weitere Punkte aufnimmt und Impulse liefert, was Organisationen tun können, um das Beste für sich aus dem Framework herauszuholen.

Wie gelingt die Teambildung in Scrum?

Scrum propagiert selbstorganisierte Teams, die auf Augenhöhe miteinander arbeiten und selbst entscheiden, wer idealerweise mit welcher Aufgabe betraut wird. Offenheit gegenüber den Kompetenzen der anderen Teammitglieder und offene Kommunikation wird groß geschrieben. Die Crux an der Idee selbstorganisierter Teams ist jedoch die Tatsache, dass Prozesse, die bei der Teambildung eine Rolle spielen nicht betrachtet oder beachtet werden. Wenn ein Team aus hierarchisch gleichgestellten Individuen besteht, die ihre Aufgaben in der Interaktion mit den anderen Mitgliedern selbst entwickeln sollen, sind die relevanten Teambildungsprozesse besonders interessant.

Barbara Hilgert empfiehlt daher das Fünf-Phasen-Modell des Teambildungsprozesses und Kai-Marian Pukall erläutert das Bedürfnis innerhalb von Teams, Rollen und Zuständigkeiten einzuführen.

Welche Rolle ist am wichtigsten in Scrum?

Es gibt keine Hierarchie von Rollen; explizit heißt es im Scrum Guide:

“Das Scrum Team ist umsetzungsverantwortlich (responsible) für alle produktbezogenen Aktivitäten: Zusammenarbeit mit den Stakeholder:innen, Verifikation, Wartung, Betrieb, Experimente, Forschung und Entwicklung und alles, was sonst noch erforderlich sein könnte…

Das gesamte Scrum Team ist ergebnisverantwortlich (accountable), in jedem Sprint ein wertvolles, nützliches Increment zu schaffen”.

Natürlich werden den Beteiligten einzelne Aufgaben zugeordnert, es gibt aber eine gemeinsame Umsetzungs- und Ergebnisveranwortung. Ergo: Keine Rolle ist wichtiger als eine andere.

Welches Event ist am wichtigsten?

Ähnlich wie bei den Rollen bzw. Verantwortlichkeiten gibt es kein Event, das wichtiger als die anderen ist. Der Sprint gilt als Herzstück von Scrum, da innerhalb dieses Events alle anderen stattfinden:

  • Zu Beginn des Sprints findet das Sprint Planning statt, indem das Warum, das Was und das Wie besprochen wird.
  • Das Daily Scrum ist das täglich stattfindende Standup Meeting, zu dem sich die Entwickler treffen, um sich gegenseitig zu synchronisieren und über den Fortschritt, die anstehenden Tätigkeiten und mögliche Probleme auszutauschen.
  • Das Sprint Review ist ein Event am Ende eines Sprints zur Inspektion der erledigten Arbeit in Bezug auf das gesteckte Sprint-Ziel und zur Besprechung zukünftiger Anpassungen.
  • Und die Retrospektive findet am Ende des Sprints statt, um die jüngere Vergangenheit – also den zurückliegenden Sprint – zu beleuchten und dadurch die zukünftige Zusammenarbeit im Team zu verbessern.

Alle Events haben ihre Bedeutung und ihren Sinn, jedes Event würde fehlen, würde es nicht stattfinden. Ergo: Es gibt keine Hierarchie von Events.

Ist ein Scrumbut gut oder schlecht?

Der Verzicht auf einzelne Elemente des Frameworks wird als ScrumBut bezeichnet. Die Bezeichnung geht auf “We use Scrum, but …” zurück. Es gibt Scrumbuts bei Rollen, Events und Artefakten, sie entstehen durch Unwissenheit oder bewusstes Weglassen im Zuge einer Anpassung. 

Wenn sich Organisationen mit der Anpassung von Scrum beschäftigen, sollten sie ein tieferes Verständnis vom Framework erlangt haben. Ein solches Verständnis entwickelt sich über die Zeit und durch die Einhaltung und Anwendung der definierten Verantwortlichkeiten, Regeln und Rituale. Erst in der Folge kann eine Anpassung seine gewünschte Wirkung erzielen. Eine Anpassung, die lediglich ein Problem verschleiert und nicht löst, ist nicht sinnvoll. Steht ein Product Owner bspw. nicht regelmäßig zur Verfügung und kann daher nicht an den notwendigen Events teilnehmen, sollte nicht die Verbesserung der Dokumentation von Anforderungen im Vordergrund stehen, sondern die Entlastung des Product Owners. Die fehlende Kommunikation ist der Schwachpunkt, da hilft ein Scrumbut vermutlich wenig. Es empfiehlt sich daher Anpassungen immer wieder auf den Prüfstand zu stellen, um dauerhaft die bestmögliche Wirkung entfalten.

Kurzum: Die Frage lässt sich nicht allgemeingültig beantworten.

Welche Bedeutung hat das Agile Manifest für Scrum?

Die agile Softwareentwicklung mit ihren prominenten Vertretern wie Scrum oder Extreme Programming basiert auf einem Fundament an Werten, die 2001 als “Manifesto for Agile Software Development” – kurz: Agile Manifesto, oder auf deutsch: Agiles Manifest – veröffentlicht wurden.

Es wurde mit folgendem Anspruch verfasst: ““Wir erschließen bessere Wege, Software zu entwickeln, indem wir es selbst tun und anderen dabei helfen. Durch diese Tätigkeit haben wir diese Werte zu schätzen gelernt:”

Abgesehen davon, dass Scrum heutzutage grundsätzlich für die Entwicklung von komplexen Produkten oder Services (und damit nicht nur für die Softwareentwicklung) genutzt wird, die vier Werte und 12 Prinzipien des Agile Manifesto bilden die Basis für das Framework und haben daher eine große Bedeutung für die Anwendung in der Praxis.

Kai-Marian Pukall hat einen interessanten Beitrag über Modern Agile Principles: Agiler arbeiten einfach gemacht veröffentlicht.

Welche Scrum (und agilen) Zertifizierungen gibt es?

Es gibt zahlreiche Organisationen, die verschiedene Zertifikate für Scrum und/oder Agilität anbieten. Die beiden bekanntesten Organisationen dürften Scrum Alliance und Scrum.org sein. Felix Stein hat in einem Beitrag im Dezember 2020 sage und schreibe 240 agile Zertifizierungen von 39 unterschiedlichen Organisationen zusammengetragen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass es heutzutage deutlich mehr sind, da viele Organisationen erkannt haben, dass sich mit Zertifizierungen gutes Geld verdienen lässt.

Es wäre allerdings ein Irrglaube davon auszugehen, dass alleine der Besitz eines Zertifikats ausreicht, um das Framework bzw. die Aufgaben und Tätigkeiten der verschiedenen Verantwortlichkeiten gut zu beherrschen. Es verhält sich in der Realität ähnlich wie bei einem Führerschein: Dieser berechtigt zum Fahren eines Fahrzeugs, richtig gut Auto fahren kann der Besitzer des Führerscheins aber erst viele Jahre später und auch nur dann, wenn er sehr regelmäßig fährt, fährt und fährt.

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Impuls zum Diskutieren:

Glauben Sie der Scrum Guide definiert zu viele oder zu wenige Regeln? Und was wäre der Vorteil, wenn er mehr oder weniger definieren würde?

Hinweise:

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[1] Das Framework wurde erstmals 1995 auf der OOPSLA Konferenz in Austin, Texas von Jeffrey Victor „Jeff“ Sutherland und Ken Schwaber vorgestellt. Scrum als Ausdruck wurde aber bereits 1986 in einer Abhandlung von Ikujirō Nonaka und Hirotaka Takeuchi erwähnt; die beiden erkannten, dass bei der Entwicklung von komplexen Produkten die besten Ergebnisse erzielt werden, wenn kleine, selbstorganisierte Teams sich selbst Ziele stecken.

[2] Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema Accountability versus Rolle. Lesen Sie in Publikationen den Begriff Scrum Rolle, dann wissen Sie, dass es sich um einen etwas älteren Text handeln muss, denn seit November 2020 wird Rolle als Begriff in der Beschreibung des Frameworks nicht mehr verwendet.

Hier finden Sie Informationen zum agilen Manifest. Es beschreibt einen Verhaltenskodex, um Handlungen einer Entwicklung zu reflektieren und an definierten Prinzipien auszurichten. Darauf aufbauend liefert Scrum einen Rahmen, um die Arbeit gemeinschaftlich zu organisieren und erledigen.

In zahlreichen Publikationen wird über die SCRUM Methode geschrieben, allerdings ist es weder Akronym und noch Methode. Es handelt sich um ein Framework, also einen Rahmen, der Events, Verantwortlichkeiten und Artefakte benennt, aber bspw. nicht beschreibt wie ein Produkt, eine Software oder eine Dienstleistung entwickelt werden soll.

Wenn Sie sich für einen guten Podcast interessieren, empfehlen wir Ihnen gerne Scrum meistern.

Eine Übersicht zu verschiedenen Studien finden Sie bei der Scrumschau.

Eine Liste mit empfehlenswerten Büchern zum Thema finden Sie bei der Agile Scrum Group.

Hier finden Sie Erläuterungen zu Personal Scrum.

Und hier finden Sie ergänzende Informationen aus unserer Rubrik Wissen kompakt:

Wissen kompakt: Was funktioniert LeSS - Large-Scale Scrum?

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Wissen kompakt: Was ist die Definition of Ready?

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Wissen kompakt: Was ist eine Projektorganisation?

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