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Weekly Meeting

Inhaltsverzeichnis: DefinitionInhalte und StrukturenTippsFragen aus der PraxisHinweise

Wissen kompakt: Ein Weekly Meeting ist ein regelmäßiges wöchentliches Treffen von Personen zum Informationsaustausch und zur Koordination von Tätigkeiten.

Weekly-Meeting – Wöchentlich Informationen austauschen und Aufgaben synchronisieren

Ein Weekly Meeting ist ein regelmäßiges Treffen von Teammitgliedern oder Mitarbeitern einer oder mehrerer Organisationen, das einmal pro Woche stattfindet. Sein Hauptzweck besteht darin, Informationen auszutauschen, Aufgaben und Projekte zu koordinieren und zu synchronisieren und Probleme zu lösen. Diese Treffen dienen auch dazu, Stakeholder – also die Beteiligten und Interessierten – auf dem Laufenden zu halten, Herausforderungen zu diskutieren und gemeinsame Ziele zu verfolgen.

Im Gegensatz zu Ad-hoc-Meetings oder spontanen Treffen werden Weekly Meetings in der Regel strategisch geplant und bieten eine regelmäßige Gelegenheit zum Austausch und zur Zusammenarbeit.

Weekly Meeting - ein wöchentliches Treffen zum Informationsaustausch

Mögliche Inhalte und Strukturen von Weekly Meetings

Je nach Unternehmens- oder Organisationskontext und dem konkreten Setting können die Inhalte und Strukturen eines Weeklys¹ – der sprachlichen Kurzform eines Weekly Meetings – variieren. In einem agilen Kontext, z.B. bei der Durchführung von Projekten oder der Entwicklung komplexer Produkte oder Dienstleistungen, kann die Struktur z.B. wie folgt aussehen:

  • Aufgaben, die in der letzten Woche erledigt wurden
  • Aufgaben, die in dieser Woche erledigt werden müssen
  • Aufgaben, die in der Zukunft erledigt werden müssen

Ob im Anschluss an die Kategorisierung der Aufgaben eine gemeinsame Aufgabenverteilung erfolgt oder sich die Mitarbeitenden eigenverantwortlich Aufgaben “nehmen” und ein entsprechendes Commitment eingehen, hängt von den Vereinbarungen innerhalb der Organisation ab.

Alternativ könnte eine Struktur für ein Weekly in einer eher klassischen Organisations- und Abteilungsstruktur wie folgt aussehen:

    • Rückblick auf das letzte Meeting/Status-Update
    • Laufende Projekte und Aufgaben
    • Probleme und Herausforderungen
    • Diskussion von Lösungsansätzen
    • Festlegung der nächsten Schritte und Zuständigkeiten
    • Sonstiges

Es ist wichtig, dass die Beteiligten frühzeitig ein gemeinsames Verständnis über den Zweck des Weeklys entwickeln und einen für die Organisation passenden Ablauf festlegen. Solange der Zweck klar ist und gemeinsam erreicht wird, macht die Durchführung eines wöchentlichen Treffens Sinn. Ist dies jedoch nicht mehr der Fall, ist es sinnvoll, über Alternativen nachzudenken: Wie kann der Austausch effizienter gestaltet werden? Wäre ein Austausch in einem anderen Zyklus – z. B. monatlich – sinnvoller? Etc.

Tipps für die Durchführung von wöchentlichen Treffen

Es gibt eine Reihe von Tipps, die grundsätzlich hilfreich sind:

  • Vereinbaren Sie einen festen Ort, einen festen Tag, eine feste Anfangszeit, eine feste Dauer und die Teilnehmenden, die sich einmal pro Woche zum Austausch treffen.
  • Treffen Sie Vertretungsregelungen für den Fall, dass jemand wegen Krankheit oder Urlaub ausfällt.
  • Verpflichten Sie die Beteiligten zur Teilnahme.
  • Etablieren Sie eine Agenda auf, die zumindest allen Beteiligten klar im Kopf sein muss.
  • Benennen Sie einen Time Keeper, der auf die Dauer achtet und ggf. die Teilnehmenden auf die begrenzte Zeit hinweist. Falls es einen Moderator gibt, kann diese Aufgabe auch in Personalunion übernommen werden.
  • Dokumentieren Sie die Erkenntnisse, verteilen Sie ggf. Aufgaben und Verantwortlichkeiten und thematisieren Sie beim nächsten Treffen offene Punkte der Vorwoche.
  • Beenden Sie das Meeting so früh wie möglich, idealerweise wenn alles Wichtige kommuniziert wurde.

Und zu guter Letzt: Im Idealfall herrscht beim Informations- und Gedankenaustausch eine offene Gesprächsatmosphäre, in der auch introvertierte Menschen zu Wort kommen, Perspektiven und unterschiedliche Meinungen respektiert werden und der Austausch – Stichwort: psychologische Sicherheit – auf Augenhöhe stattfindet. Allerdings – und das wissen die Beteiligten in der Regel auch – fällt eine solche Gesprächsatmosphäre nicht vom Himmel und findet auch nicht im luftleeren Raum statt. Die Kommunikation im Rahmen eines solchen wöchentlichen Austausches ist häufig ein Spiegel der gelebten Kultur in der Organisation.

Fragen aus der Praxis

Hier finden Sie einige Fragen und Antworten aus der Praxis:

Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Weekly Meetings und Scrum?

Der Austausch von Informationen und die Synchronisation von Aufgaben ist ein wichtiges Element in agilen Vorgehensweisen oder Frameworks wie z.B. Scrum. Der Scrum Guide, der die Spielregeln von Scrum definiert, kennt jedoch nur 5 sogenannte Events (Sprint, Sprint Planning, Daily Scrum, Sprint Review und Sprint Retrospektive) und somit kein Weekly.

Natürlich können sich Organisationen prinzipiell trotzdem entscheiden, ein solches Event zusätzlich durchzuführen, wobei sich die Frage stellt, warum ein solches Austauschformat notwendig ist und ob es dann nicht ggf. sinnvoll sein könnte, die Sprintdauer auf eine Woche festzulegen und stattdessen das obligatorische Sprint Review und die Sprint Retrospektive durchzuführen.

Theoretisch könnte ein Scrum of Scrums, also der Austausch zwischen Vertretern verschiedener Scrum Teams, ein Weekly Meeting sein; dies setzt allerdings voraus, dass die Sprintlängen der verschiedenen Scrum Teams alle “nur” eine Woche dauern. Ein Scrum of Scrums, bei dem z.B. zwei Teams das Ende des Sprints erreicht haben und ein Team noch mitten im Sprint ist, macht in der Praxis wenig Sinn.

Ist das Weekly Meeting ein Ersatz für das Daily Scrum?

Wenn das Weekly Meeting ein Ersatz für das Daily Scrum wäre, würden wir von einem Scrumbut sprechen; wir nutzen Scrum, aber nicht mit täglichem, sondern mit wöchentlichem Austausch.

Wäre das Weekly eine Ergänzung zum Daily Scrum, wäre es ein Scrumand; wir nutzen Scrum und zusätzlich wöchentliche Meetings zur Synchronisation. Da das Daily Scrum aber ein zentrales Element von Scrum ist, kann es kein Ersatz sein. Oder anders ausgedrückt: Ohne Daily Scrum macht ein Team kein Scrum.

Sind wöchentliche Meetings ein Zeichen von Agilität?

Regelmäßiger Austausch und kurze Feedbackzyklen gelten als wichtige Merkmale agiler Vorgehensweisen. Nichtsdestotrotz kann es auch in klassischen Vorgehensmodellen wie bspw. dem V-Modell oder dem V-Modell XT wöchentliche Meetings geben. Weekly Meetings sind also kein Kennzeichen oder gar Alleinstellungsmerkmal agiler Vorgehensweisen.

Ist ein Weekly Meeting ein Standup Meeting?

In manchem Publikationen wird von einem Weekly Standup Meeting gesprochen. In einem solchen Fall ist ein Weekly Meeting eine Zusammenkunft, die im Stehen stattfindet. Da in der gelebten Praxis wöchentliche Treffen aber meist länger dauern als bspw. das Daily Scrum, dem täglichen Austausch eines Scrum-Teams, das im Stehen stattfindet, muss die Zusammenkunft nicht im Stehen vonstatten gehen. Oder anders herum formuliert: Die Dauer des Weeklys bestimmt in der Praxis, ob es sich um ein Standup handelt oder eben nicht.

Was ist der Unterschied zwischen einem Jour fixe und einem Weekly?

In einigen Internetbeiträgen wird auf Unterschiede zwischen Jour fixes und Weeklys hingewiesen. Diese meist genannten Unterschiede sind jedoch eher ein Zeichen für ein relativ starres Verständnis der Formate.

  • Braucht ein Jour fixe eine Agenda oder ist den Teilnehmenden aufgrund der Regelmäßigkeit des Informationsaustausches und der Synchronisation von Aufgaben auch ohne Agenda klar, wie der Ablauf ist?
  • Muss das Treffen geplant und die Teilnehmenden gesondert eingeladen werden oder sind der Treffpunkt und die Teilnehmenden klar und auf absehbare Zeit festgelegt?

Grundsätzlich sind beide Formate verwandt, möglicherweise spricht man in Entwicklungskontexten eher von Weeklys und in Organisations- und Abteilungskontexten eher von Jour fixes.

Welcher Zeitrahmen empfiehlt sich für einen wöchentlichen Austausch?

Es gibt keine allgemeingültige Formel, um den idealen Zeitrahmen für einen wöchentlichen Austausch zu bestimmen. Viele Organisationen einigen sich auf einen Zeitrahmen von einer Stunde und definieren dies als Timebox.

Handelt es sich beim dem Weekly um ein Sprint Review, so empfiehlt der Scrum Guide für einwöchige Sprints ebenfalls eine Stunde.

Handelt es sich um ein ergänzendes Format im agilen Kontext, kann auch jede andere Dauer passen, sofern sie sich als sinnvoller Zeitrahmen erweist; hier sind der Kreativität der Beteiligten keine Grenzen gesetzt. Gleiches gilt aber auch für Meetings in “klassisch strukturierten Organisationen”; auch hier gibt es keine Formel. Es empfiehlt sich daher, die Dauer von Zeit zu Zeit zu hinterfragen und gegebenenfalls anzupassen.

Welchen Einfluss hat die Wahl des Wochentages für ein Weekly Meeting?

Theoretisch ist jeder Wochentag für ein Weekly Meeting geeignet. Im Sinne eines Jour fixe, in dem häufig organisatorische oder abteilungsbezogene Aspekte thematisiert werden, dürften individuelle Präferenzen und verfügbare Zeitfenster ausschlaggebend sein. Im Sinne des Informationsaustausches und der Synchronisation von Aufgaben innerhalb von Projekten oder Entwicklungen werden jedoch überwiegend zwei Tage für die Durchführung von Weekly Meetings vereinbart: Montag oder Freitag.

  • Ein Weekly Meeting am Montag bietet die Möglichkeit, die Woche mit einem klaren Fokus zu beginnen. Es ermöglicht den Teammitgliedern, sich zu orientieren, Ziele für die Woche festzulegen und direkt mit der Umsetzung der vereinbarten Aufgaben zu beginnen. Außerdem ist der Rückblick auf die vergangene Woche klar abgegrenzt, da diese in den allermeisten Fällen am vorhergehenden Freitag endete.
  • Ein Weekly Meeting am Freitag bietet die Möglichkeit, die vergangene Woche mit frischen Eindrücken zu besprechen und Aspekte der Zusammenarbeit zu vereinbaren, die nach einer Ruhephase am Montag mit voller Motivation umgesetzt werden können. Es ist die Gelegenheit, die Fortschritte der Woche zu reflektieren, wichtige Lehren zu ziehen und Erfolge zu feiern.

Tatsächlich sind die Argumente für Montag oder Freitag nicht sehr stichhaltig, so dass es wohl auch bei Projekten oder Entwicklungen auf die gelebte Praxis und individuelle Vorlieben ankommt.

 

Impuls zum Diskutieren:

Bei Sprint Retrospektiven werden gerne verschiedene Mottos – bspw. die Karneval Retro oder die Amazon Retro – verwendet, um den Austausch etwas aufzulockern. Könnte das auch bei Weekly Meetings funktionieren?

Hinweise:

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[1] Weekly ist auch eine Bezeichnung für eine Wochenzeitung oder Wochenzeitschrift. Hier finden Sie eine kurze Herleitung des Begriffs.

Hier finden Sie Anti-Tipps für Online-Meetings als Download.

Und hier finden Sie ergänzende Informationen aus dem t2informatik Blog:

t2informatik Blog: Endlich sinnvolle Meetings!

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t2informatik Blog: Quo vadis, Meeting-Kultur?

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t2informatik Blog: Vier Tipps für bessere Meetings

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