Insourcing
Wissen kompakt: Insourcing beschreibt die Wiedereingliederung von zuvor ausgegliederten Aufgaben, Prozessen, Entwicklungen oder Unternehmensbereichen.
Insourcing – Das Gegenteil von Outsourcing
Insourcing ist das Gegenteil von Outsourcing. Outsourcing bezeichnet ein Vorgehen eines Unternehmens, das sich Produkte oder Dienstleistungen von externen Lieferanten produzieren bzw. erbringen lässt. Insourcing beschreibt die Wiedereingliederung von zuvor ausgegliederten Aufgaben, Prozessen, Entwicklungen oder Unternehmensbereichen. Alternativ wird auch der Begriff Backsourcing verwendet.
Oftmals fällt es Unternehmen nicht leicht, strategische Entscheidungen in Bezug auf Outsourcing oder Insourcing zu treffen, denn je nach Situation, Projekt oder Entwicklung kann die eine oder andere Vorgehensweise vorteilhafter sein. Nachdem aber viele Jahre lang in vielen Branchen Outsourcing üblich war, gibt es in vielen Organisationen inzwischen Bemühungen in Richtung Insourcing.
Gründe für Insourcing
Häufig werden folgende Gründe für Insourcing angeführt:
- Steigerung der Servicequalität und Kundenzufriedenheit. Beispiel: Mitarbeiter von Call-Centern haben manchmal Sprachprobleme, kommen aus anderen Kulturen oder sind mit der konkreten Unternehmensdomäne nicht vertraut.
- Auf- und Ausbau von internen Kompetenzen in der Anwendung neuer Technologien.
- Verbesserung der Produktqualität durch die Erhöhung der Verlässlichkeit und Verbindlichkeit von Vorhersagen in Bezug auf Lieferungen, Lieferzeitpunkte und Produktbestandteile.
- Beseitigung von Abhängigkeiten zu Dienstleistern.
- Konsolidierung von Vermögenswerten und die Nutzung von Steuervorteilen.
- Weiterbeschäftigung statt Entlassung von Mitarbeitern.
Risiken beim Insourcing
Immer wieder erkennen Unternehmen auch, dass sich erwartete Vorteile des Outsourcings nicht oder nur teilweise realisieren lassen. Dennoch sollten Unternehmen beim Insourcing auch mögliche Risiken beachten:
- Externe Dienstleistungen werden häufig durch Service Level Agreements oder Lastenhefte genau spezifiziert. In der internen Unternehmenspraxis wird auf solche Ausdrucksmittel schnell verzichtet, so dass die Qualität leiden könnte.
- Expertenwissen könnte verloren gehen und damit auch die externe Sicht auf Vorhaben, Machbarkeit und Risiken.
- Methodisches Wissen – bspw. bei der Stakeholderanalyse, der Definition von Personas oder der Feldbeobachtung – könnte nicht ausreichend vorhanden sein und müsste entsprechend erst wieder aufgebaut werden.
- Stehen genügend Mitarbeiter für die Tätigkeiten zur Verfügung oder könnten diese zur selben Zeit wichtigere Tätigkeiten durchführen (Opportunitätskosten)?
- Interne Abläufe, Prozesse und Workflows müssen angepasst und möglicherweise durch Tools aufwändig unterstützt werden.
- Die Klärung der vertraglichen Situation, die Einhaltung von Kündigungsfristen und das Handling von gemeinsamen Nutzungsrechten könnte sich schwierig gestalten.
Beim Insourcing gibt es also zahlreiche Aspekte zu bewerten. Ähnlich wie beim Outsourcing handelt es sich um eine strategische Unternehmensentscheidung.
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