Baseline

Wissen kompakt: Eine Baseline ist eine konkrete Version einer Konfiguration. Als Momentaufnahme im Entwicklungsprozess repräsentiert sie alle Zwischenergebnisse zu einem definierten Zeitpunkt.

Baseline – die dokumentierte Momentaufnahme

Das Konfigurationsmanagement verwaltet und labelt im Zuge einer Produkt- oder Softwareentwicklung zusammengehörende Arbeitsergebnisse als sogenannte Konfigurationen. Eine Baseline – auch als Basisline bzw. Referenzkonfiguration bezeichnet – ist eine konkrete Version einer solchen Konfiguration. Sie ist eine Momentaufnahme im Entwicklungsprozess und repräsentiert alle Zwischenergebnisse zum Zeitpunkt der Sicherung.

Im IEEE wird die Baseline als „A specification or product that has been formally reviewed and agreed on, that thereafter serves as the basis for further development, and that can be changed only through formal change control procedures“ umschrieben.

Frei ins Deutsche übersetzt ist eine Baseline

  • eine Spezifikation,
  • die ein formales Review bestanden hat,
  • die zur Basis für weitere Entwicklungen deklariert wird,
  • und in der Folge lediglich durch einen formal definierten Änderungsprozess verändert werden kann.

Wo werden Baselines genutzt?

Neben der Produkt- und Softwareentwicklung kommt Baselining als Konzept auch im Anforderungsmanagement zum Tragen. So können u.a. sämtliche

  • Anforderungen,
  • Spezifikationsdokumente wie Lastenhefte oder Pflichtenhefte,
  • Architekturentwürfe,
  • UML- oder SysML Diagramme wie Anforderungsdiagramme oder Zustandsdiagramme,
  • Akzeptanzkriterien und Testfälle

zu einer Baseline gehören.

Sie wird somit auch ein aktives Hilfsmittel gegen den sogenannten Scope Creep als unkontrolliertes Hinzufügen von Features zum Projektumfang, ohne Berücksichtigung der Auswirkungen auf Termine und Kosten. Gleichzeitig ist sie auch ein Instrument im Zuge von Audits, bspw. wenn es darum geht, Veränderungen im Verhältnis zu einer Referenzkonfiguration nachzuvollziehen.

Grundsätzlich erleichtert das Konfigurationsmanagement den Vergleich von unterschiedlichen Arbeitsständen und bietet die Möglichkeit, auf frühere Projektstände zurückzugreifen. Meistens wird eine einfache Namenskonvention wie 1.2.3 verwendet:

  • Die erste Ziffer steht für ein Major-Release, also eine Konfiguration, die an Kunden geliefert und entsprechend vermarktet wird.
  • Die zweite Ziffer steht für ein Minor-Release, also eine Konfiguration, die evtl. nur an ausgewählte Kunden geliefert wird.
  • Die dritte Ziffer ist eine interne Nummerierung und beschreibt lediglich eine kleine Revision.

Nicht nur im Zuge von Produkt- oder Softwareentwicklungen werden Baselines gezogen. Auch im Projektmanagement – bspw. beim Arbeiten mit Projektphasen – bietet es sich an, den aktuellen Stand der Arbeitsergebnisse zu dokumentieren. So könnte bspw. zu jedem Meilenstein eine Baseline gezogen und so die Projektkontrolle und Projektüberwachung erleichtert werden.

Baseline Tools

Es gibt eine ganze Reihe von Tools, die Baselining unterstützen: Konfigurationsmanagement Software wie bspw.

aber auch viele Programme für Anforderungsmanagement bzw. Requirements Engineering wie

und auch Lösungen für Projektmanagement bieten entsprechende Features an.

Baseline - konkrete Version einer Konfiguration
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Der Begriff Baseline wird auch in anderen Situationen verwendet: Bspw. orientiert sich ein Spieler im Tennis an der Grundlinie, seiner Baseline, die er in Abhängigkeit seines Spielstils verteidigen möchte. In der Forschung kann die Baseline einen Ausgangswert oder eine Ausgangsbasis darstellen. Und eine Baseline ist auch das Gegenteil einer Headline.

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Was macht t2informatik? Kleiner Tipp: Es hat etwas mit Softwareentwicklung zu tun!

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t2informatik Blog: Die Inspektion der Spezifikation

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