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3-Wünsche-Checkout

Wissen kompakt: Ein 3-Wünsche-Checkout bietet Teilnehmern am Ende einer Veranstaltung die Möglichkeit, drei Wünsche für eine kommende Veranstaltung zu äußern.

3-Wünsche-Checkout – wünsche Dir was für das nächste Mal

Stellen Sie sich vor, am Ende einer Veranstaltung – beim sogenannten Checkout; dem Gegenstück zum Checkin am Anfang der Veranstaltung – teilt Ihnen der Moderator mit, dass Sie drei Wünsche freihaben. Wäre das nicht toll? Beim 3-Wünsche-Checkout ist es genauso. Drei Wünsche hat jeder Teilnehmende frei. Schnell sind die individuellen – meist anonymen – Wünsche auf Haftzetteln oder Karten notiert und beim Verlassen der Event-Lokation an einem Flipchart oder Whiteboard angepinnt oder in eine Sammelbox geworfen.

Es gibt lediglich einen kleinen Haken: Niemand garantiert, dass die Wünsche in Erfüllung gehen. Stattdessen werden sie beim nächsten Event laut verlesen. Damit liefern sie eine Grundlage zur Reflexion, einen Vergleich von Wunsch und Realität und eine Möglichkeit zur Diskussion.

3-Wünsche-Checkout am Ende einer Retrospektive

In der einen oder anderen Beschreibung des 3-Wünsche-Checkouts wird darauf hingewiesen, dass sich diese Form von „Wünsche Dir was für das nächste Mal“ gut für Retrospektiven eignet. Dieser Hinweis ist auf mehreren Ebenen „überraschend“:

  • Jede Retrospektive sollte ein Ort der offenen Kommunikation sein. Der Scrum Guide sagt bspw.: „Das Scrum Team bespricht, was während des Sprints gut gelaufen ist, auf welche Probleme es gestoßen ist und wie diese Probleme gelöst wurden (oder auch nicht). So identifiziert das Team die hilfreichsten Änderungen, um seine Effektivität zu verbessern“. Es geht also um einen verbalen Austausch und die Vereinbarung von konkreten Maßnahmen. Sich schriftlich etwas zu wünschen, das nicht konkret durch Maßnahmen begleitet wird, widerspricht dem gesamten Vorgehen.
  • Bei Retrospektiven gelten per Definition die Vegas Regel („What happens in Vegas, stays in Vegas“) und die Goldene Regel (gegenseitiger Respekt und Wertschätzung). Werden diese Regeln eingehalten, gibt es keinen Grund für anonyme Wünsche.
  • Laut Scrum Guide kann ein Sprint maximal einen Monat dauern. Wenn sich die Wünsche auf den nächsten Sprint beziehen, dann ist es sicherlich wahrscheinlicher, dass sich Wünsche erfüllen, wenn sie aktiv verbal kommuniziert werden. Werden Wünsche zum ersten Mal einen Monat später thematisiert, ist wertvolle Zeit vergangen, und ggf. sind die Wünsche inzwischen obsolet.

Gut, dass es eine sinnvolle Alternative zur anonymen Dokumentation der drei Wünsche gibt. 

3-Wünsche-Checkout - Wünsche für ein nachfolgendes Event äußern

Die sinnvolle Anwendung des 3-Wünsche-Checkouts

Anstelle der nonverbalen, schriftlichen Form der Dokumentation der drei Wünsche sollten Wünsche explizit verbal geäußert werden. Ob jeder Teilnehmende drei Wünsche äußert, ist dabei sekundär. Da sich eventuell nicht alle Teilnehmenden einer Veranstaltung trauen, offen über ihre Wünsche zu sprechen, ist der offene und vertrauensvolle Umgang wesentlich für das Gelingen. Damit passt das „alternative“ 3-Wünsche-Checkout sehr gut zu einer Retrospektive. Und es könnte auch gut zu anderen Formaten wie einem

passen. Bei Konferenzen oder sonstigen Großveranstaltungen hingegen könnte sich das Original-Format als Quelle für Ideen für künftige Veranstaltungen eignen.

Impuls zum Diskutieren

Wo sehen Sie Grenzen oder Hindernisse in der konkreten Anwendung des Formats?

Hinweise:

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