Von der Idee zum Prototyp

Gastbeitrag von | 13.01.2020

Welche Rolle spielen UX, Klickdummy & Co.?

Durch den technischen Wandel verändern sich Märkte immer schneller. Die Frage, wie die Gegebenheiten und Bedingungen von morgen aussehen werden, müssen wir uns entsprechend regelmäßig stellen. Vor allem aber müssen Unternehmen überlegen, wie sie marktfähig bleiben und ob sie den Markt von morgen vielleicht sogar entscheidend mitgestalten können. Gerade deshalb spielt die Ideenentwicklung eine entscheidende Rolle. Insbesondere ist ein frühes Testen von Produkten und Dienstleistungen mithilfe von Prototyping sehr wichtig. Außerdem führt ein frühes Ausprobieren und Testen budgetschonend und schnell zu wertvollen Erkenntnissen.

Was ist UX?

Um das Thema “von der Idee bis zum Prototyp” zu behandeln, bedarf es einen kleinen Ausflugs in die Welt des UX. UX steht für User Experience und verfolgt das Ziel, die Schnittstelle zwischen Mensch und Computer so nützlich, intuitiv und angenehm wie möglich zu machen.¹

Eine recht gut verständliche und gleichzeitig unterhaltsame Art und Weise UX zu erklären, bietet die Bananen-Analogie der UX Designerin Megan Wilson. Die gelbe, krumme Frucht bietet eine sehr gute UX. Sie bringt zum Beispiel ihre Verpackung selbst mit, lässt sich überall problemlos und einfach essen – wir brauchen kein Besteck, nichts krümelt. Des Weiteren erkennen wir den Reifegrad an ihrer Farbe und Bananen sind erschwinglich, leicht verfügbar und obendrein sehr gesund. Somit handelt es sich bei der Banane um ein Produkt, das eine hervorragende User Experience ermöglicht.²

Warum ist UX so hilfreich?

Die User Experience beschäftigt sich mit dem Nutzererlebnis und dessen Konzeption. Das Ziel der UX-Designer ist es, das bestmögliche Nutzererlebnis zu gestalten. Um dem optimal gerecht zu werden, entwickeln die UX-Designer die entsprechenden Konzepte häufig in enger Abstimmung mit den späteren Anwendern. Das Nutzererlebnis zusammen mit den Nutzern zu konzipieren, ist das Ziel von UX. Dies ist heutzutage so wichtig, da sich Nutzerbedürfnisse immer schneller verändern. Dadurch wird es auch immer schwieriger zu bestimmen, was der Nutzer braucht und gut findet. Somit ist das Einholen von umfangreichem Nutzerfeedback über ein adäquat angelegtes User-Testing ein entscheidender Aspekt moderner Produktentwicklung.

Das Entwickeln von grafischen, nicht-programmierten Prototypen ermöglicht es schnell, eine Lösung bzw. eine Variante einer möglichen Lösung zu bauen, die man direkt am Nutzer testen kann. Genauso gut können wir eine Lösung aber auch schnell wieder verwerfen. Das Entwickeln solcher Prototypen kann schnell umgesetzt werden und da dafür noch keine Programmierung notwendig ist, fallen vergleichsweise nur geringe Kosten an. Ist das Ergebnis im User-Testing, dass das angedachte Produktkonzept nicht funktioniert, so ist der Schaden deutlich geringer, als wenn man direkt eine finale Produktivversion des Produktes gebaut hätte.

Von der Idee zum Prototypen – unser Vorgehen

Als Dienstleister haben wir viel Erfahrung bei der Entwicklung von Prototypen. Gerne unterstützen wir unsere Kunden bei der  Entwicklung von Ideen für innovative Produkte, die es mit einem Prototypen zu testen gilt. Folgendes Konzept hat sich dabei bewährt:

  1. IDEA
    Alles beginnt mit der Idee für ein digitales Produkt. Häufig hat der Kunde bereits eine Grundidee und wir helfen ihm dabei, die Vorstellung und mögliche Realisierung des Produkts zu verfeinern.
  2. BUILD
    Diese Idee wird nach Absprache mit dem Kunden mithilfe eines Prototyps umgesetzt. Hierbei kann es sich z. B. um einen recht einfachen Wireframe-Prototyp handeln. Auch sogenannte Klickdummies, mit denen sich bereits das grundlegende Produktkonzept sowie eine darauf basierende, grafische Anwendungsoberfläche – das User Interface – darstellen lässt, werden gerne eingesetzt.
  3. MEASURE
    Im dritten Schritt geht es an das User-Testing. Der entwickelte Prototyp wird direkt am bzw. mit dem Nutzer getestet. So können wir schnell gemeinsam herausfinden, wie sich der Nutzer das Produkt vorstellt, wie er damit interagieren möchte und welche Funktionen der Nutzer wirklich braucht.
  4. LEARN
    Wir analysieren die Test-Ergebnisse und passen entsprechend den Prototypen an die Nutzerbedürfnisse an. Mit „LEARN“ meinen wir, dass beide Seiten von und in diesem Prozess lernen können. Sowohl wir lernen von unseren Kunden, indem wir z. B. individuelle Wünsche umsetzen und damit zu einer erhöhten Usability des Produkts beitragen, als auch der Kunde von uns, der von unseren bisherigen Erfahrungen im Bereich UX profitieren kann.

 

Was sind Klickdummys?

Gerne möchte ich Ihnen noch einige Informationen zu den oben bereits erwähnten Klickdummys geben. Klickdummys – manchmal auch Klickprototypen genannt – sind „real aussehende“ Prototypen. Sie sehen wie das fertige Produkt aus und sie verhalten sich auch schon wie das fertige Produkt. Im wahrsten Sinne des Begriffs kann man sie „klicken“, jedoch fehlt ihnen die Funktionalität, sprich die Programmierung von Funktionen hat noch nicht begonnen. Und genau darin liegt der wesentliche Vorteil: Eine Programmierung ist zu diesem frühen Zeitpunkt in der Entwicklung noch nicht notwendig. Der Kunde möchte im Zuge einer Demonstration meist ein bestimmtes Szenario durchspielen, dafür benötigt er aber keine programmierte Funktionalität. Er möchte wissen, ob etwas so wirkt, wie er es sich vorgestellt hat. Er möchte Erkenntnisse gewinnen, ob das Produkt wie ursprünglich gedacht umgesetzt werden kann, ob Anpassungen notwendig sind oder ob es eventuell das Ziel sogar komplett verfehlt. So oder so, für den Kunden bedeutet dies, dass er Aufwand und Kosten vermeiden kann.

Darüber hinaus sind Klickdummys sehr hilfreich, weil sie in gewisser Weise das Prototyping auf einen „Next Level“ bringen. Mit ihnen lassen sich Ideen schnell umsetzen und am Nutzer testen. Vor allem der Kunde profitiert davon, dass er schon sehen kann, wie das Produkt aussehen könnte. Er bekommt frühzeitig ein „Look and Feel“ geboten. Und aus diesem Grund sind Klickdummys unter Umständen auch anderen, einfacheren Formen wie bspw. einem Paper Prototyping vorzuziehen, da sie deutlich realistischer sind und sich daher auch besser für Simulationen eignen.

Fazit

In unserer heutigen Welt stehten Veränderungen auf der Tagesordnung.  Um mit diesem Tempo Schritt halten zu können, ist es wichtig, Ideen möglichst schnell zu testen und umzusetzen. Hier empfiehlt es sich, die User Experience in den Fokus zu stellen und sie per Prototyping zu testen. Prototyping bspw. per Klickdummy ermöglicht ein schnelles Entwickeln, Ausprobieren und Testen am und mit dem Nutzer. Es hilft Unternehmen neue Produkte, die der Nutzer wirklich braucht, schnell auf den Markt zu bringen und damit die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

 

Hinweise:

Interessieren Sie sich für weitere Tipps aus der Praxis? Testen Sie unseren wöchentlichen Newsletter mit interessanten Beiträgen, Downloads, Empfehlungen und aktuellem Wissen.

Nicklas Volland und die bytabo® GmbH helfen Ihnen gerne bei Problemen und Herausforderungen. Sprechen Sie ihn einfach an oder schreiben Sie ihm. Wer weiß, vielleicht kann er Ihnen über UX, Prototyping und Klickdummys bei der Lösung Ihres Problems helfen.
Interessante Blogbeitrage finden Sie auch im Blog von bytabo®.

[1] Hier finden Sie mehr Information über User Experience.
[2] Die Bananen-Analogie

Niklas Volland
Niklas Volland

Niklas Volland ist Mitgründer und CEO der bytabo® GmbH aus Bamberg. Das 16-köpfige Technologie-Unternehmen hat es sich zur zentralen Aufgabe gemacht, interne Prozesse bei den Unternehmen seiner Kunden durch den Einsatz von hocheffizienter und innovativer Technologie signifikant zu optimieren. Dadurch entstehen Zeitersparnisse sowie Effizienzsteigerungen und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen wird in den Zeiten der Digitalisierung sichergestellt. Neben seinen beruflichen Herausforderungen beschäftigt er sich seit vier Jahren auch intensiv mit Meditation und Achtsamkeit.