Prototyp

Wissen kompakt: Ein Prototyp ist ein funktionsfähiges, vereinfachtes Versuchsmodell eines geplanten Produktes, mit dem ein Lösungsansatz auf seine Eignung getestet wird.

Prototyping für schnelle Ergebnisse und frühes Feedback

Ein Prototyp ist ein funktionsfähiges, aber vereinfachtes Versuchsmodell eines geplanten Produktes, eines Bauteils oder einer Software. Der Prozess zur Erstellung von Prototypen wird als Prototypenentwicklung bzw. Prototyping bezeichnet, das Ziel liegt in der Gewinnung von frühzeitigem Feedback bezüglich der Eignung eines Lösungsansatzes. Dass ein Prototyp meist nur äußerlich – in Form und Größe – oder inhaltlich – im Sinne der genutzten Technik – einem möglichen Endprodukt entspricht, ist beabsichtigt.

Prototyping lässt sich bei Fertigungsverfahren als

  • Vorbereitung einer Serienproduktion (das sogenannte Technik-Prototyping),
  • Methode des Dienstleistungsengineerings (auch als Service-Protoyping bezeichnet)
  • oder Methode der Softwareentwicklung nutzen.

In der Softwareentwicklung lassen sich durch einen Protoypen häufig Änderungswünsche frühzeitig erkennen und Probleme kostengünstiger beheben als bei einer vollumfänglichen Entwicklung. Einem ähnlichen Gedanken folgt auch das Arbeiten mit Minimum Viable Products (MVP).

Prototyp Arten in der Softwareentwicklung

Grundsätzlich lassen sich bei der Entwicklung von Software unterschiedliche Arten von Versuchsmodellen beschreiben:

  • Beim explorativen Protoyping gilt es nachzuweisen, ob eine Idee oder Spezifikation belastbar ist. Damit lassen sich Anforderungen ermitteln und Lösungsoptionen identifizieren, die später in einer Spezifikation oder in einem Lastenheft festgehalten werden können.
  • Der evolutionäre Prototyp adressiert die Anwenderakzeptanz und verfolgt das Ziel, fehlende Funktionen zu identifizieren. Ein Klickdummy ist bspw. ein solcher Typ.
  • Der experimentelle Prototyp wird zu Forschungszwecken auf der Suche nach Möglichkeiten zur Realisierung genutzt.

 

Prototyp - ein funktionsfähiges, vereinfachtes Versuchsmodell eines geplanten Produktes
Darüber hinaus gibt es auch noch den

  • vertikalen und
  • den horizontalen Prototyp.

Während bei einer vertikalen Ausprägung – auch bekannt als Walking Skeleton – ausgewählte Teile eines geplanten Systems über alle Ebenen hinweg implementiert werden, wird bei dem horizontalen Ansatz eine ausgewählte Ebene im Ganzen fertiggestellt.

Bekannte Prototyp Beispiele

Viele Unternehmen nutzen unterschiedliche Versuchsmodelle, um ihre Lösungsansätze auf Praxistauglichkeit zu überprüfen. Nachfolgend finden Sie einige öffentlich bekannte Beispiele:

  • Bevor das erste iPhone im Jahr 2007 auf den Markt kam, arbeitete Apple an verschiedenen Versuchsmodellen gearbeitet. Eine Ausprägung hatte einen größeren Bildschirm und eine andere Form als das tatsächliche Endprodukt.
  • 2012 stellte Google ein Modell eines selbstfahrenden Autos vor, das weder ein Lenkrad noch Pedale hatte. Seit 2016 setzt das Unternehmen Waymo die Arbeiten des Projekts Google Driverless fort.
  • 2009 präsentierte Microsoft eine frühe Form des Courier-Tablets. Es verfügte über zwei Bildschirme und konnte für Notizen und Skizzen verwendet werden. Das Projekt wurde jedoch eingestellt, bevor das Tablet auf den Markt kommen konnte.
  • Das erste Auto von Tesla, der Roadster, basierte ursprünglich auf einem Lotus Elise-Fahrgestell. Der erste Version des Roadsters wurde 2006 vorgestellt und durchlief mehrere Updates, bevor er 2008 auf den Markt kam.
  • 2013 stellte Amazon ein Versuchsmodell seiner Lieferdrohne Prime Air vor, die Pakete zu den Kunden nach Hause liefern sollte. Die Drohe wurde mehrfach überarbeitet und befindet sich noch immer in der Entwicklung.

Sicherlich lässt sich diese Liste leicht verlängern, insbesondere da die Entwicklung von Versuchsmodellen in vielen Branchen und Bereichen weit verbreitet ist.

Prototyping Software

Es gibt eine Reihe von Tools, die bei der Erstellung von Versuchsmodellen nützliche Hilfe leisten. Hier finden Sie eine kleine Liste mit Schwerpunkten auf Software-, User-Interface- oder User-Experience-Prototyping:

Auch diese Liste lässt sich relativ einfach verlängern, insbesondere das viele Tools andere Vermarktungsschwerpunkte haben.

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Was macht t2informatik? Kleiner Tipp: Es hat etwas mit Softwareentwicklung zu tun!

Hinweise:

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Mit dem sogenannten Walking Skeleton gibt es eine weitere Methode, um Anforderungen zu präzisieren und Fehlentwicklungen zu vermeiden. Hier finden Sie einen Vergleich von Prototyping versus Walking Skeleton.

Hier finden Sie ergänzende Informationen aus unserer Rubrik Wissen kompakt:

Wissen kompakt: Was ist ein Minimum Viable Product?

Was ist ein Minimum Viable Product (MVP)?

Wissen kompakt: Was ist Pretotyping?

Was ist Pretotyping?