Der Wert eines Unternehmens
Inhaltsverzeichnis
Das ganz besondere Ökosystem
Der Wert für Mitarbeiter
Meine persönlichen Werte
Mit einem Börsenwert von 1 Billion US-Dollar ist die Apple Inc. das wertvollste Unternehmen aller Zeiten. Eine Billion – das sind 1.000 Milliarden, das ist eine Eins mit 12 Nullen. Unfassbar. Und sehr beeindruckend. Was Apple in den letzten Jahren geleistet hat, ist auch wirklich großartig. Aber macht das den Konzern aus Cupertino tatsächlich zum wertvollsten Unternehmen weltweit? Wann ist ein Unternehmen wertvoll? Und für wen?
Das ganz besondere Ökosystem
Die Erfolgsgeschichte von Apple wurde schon häufig erzählt. Das Unternehmen hat es geschafft, bestehende Märkte zu revolutionieren und neue zu erschaffen. Es hat ein Ökosystem aufgebaut, in dem viele Produkte problemlos miteinander interagieren können und die Produktpalette schrittweise immer weiter wächst. Mit dem Ökosystem hat Apple aber vor allem drei Punkte erreicht:
- Die weltbeste Kundenbindung
Der Großteil der Kunden und Anwender bleibt Apple über viele Jahre treu. Lange Kundenbindungen gibt es natürlich bei einer Vielzahl von Produkten und in zahlreichen Branchen. Den Kaliforniern gelingt es aber jedes Jahr wieder, neue Versionen bestehender Produkte zu veröffentlichen und einen Run auf diese Neuerungen zu generieren, und das obwohl die bis dahin aktuellen Generationen weiterhin funktionieren. Selbst wenn ein Teil der Anwender die eine oder andere Produktgeneration überspringt, spätestens das übernächste iPhone wird wieder gekauft. - Das weltbeste Image
Mit dem iPhone hat Apple den Markt der Mobiltelefone im Sturm erobert. Das iPad war nicht das erste Tablett-PC auf dem Markt, ist aber längst die Benchmark in der Branche. Und mit der Apple Watch hat der US-Konzern bereits die gesamte Uhrenindustrie hinter sich gelassen. Kaum jemand zweifelt daran, dass dies bei einem TV-Gerät, einem Bügeleisen oder einem Kühlschrank anders wäre. Es scheint so, als verstünde Apple die Anwender besser als jedes andere Unternehmen. Dies führt zu zwei interessanten Erkenntnissen: Gelingt einem Anwender etwas nicht auf Anhieb mit einem Apple-Produkt, dann denkt er vermutlich zu kompliziert. Er sucht den Fehler also eher bei sich als bei dem Gerät. Und: Viele Kunden besitzen verschiedene Geräte des weltweit wertvollsten Unternehmens. Ein Grund für diese nahezu perfekte Cross-Promotion der Produkte liegt sicherlich im Image des Herstellers mit dem unverwechselbaren Logo. Und selbst wenn es Kritik an Produktionsbedingungen und -standorten, an hohen Preisen, an Änderungen von Schnittstellen und an Steuervermeidungstaktiken gibt, fast alles wird Apple von seinen Anhängern verziehen. - Die kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem Unternehmen und den Produkten
Für Journalisten und Blogger ist Apple vermutlich ein Traum. Weltweit wird über Neuerungen spekuliert, geheime Bilder werden “geleakt” und Produkte und Versionen ausführlich online und in Print-Medien miteinander verglichen. Sogar die Übertragung von Produktpräsentationen des Unternehmens erfolgt live im Internet. Vermutlich freuen sich auch Börsenanalysten, denn steigende Kurse lassen sich bei steigenden Absatz- und Umsatzzahlen stimmiger erläutern, als wenn diese lediglich auf Spekulationen, Versprechen auf die Zukunft oder Tweets von exzentrischen Unternehmenseigentümern basieren. Politiker, Soziologen, Meinungsforscher, Volkswirte, Betriebswirte, Produktdesigner – die Liste an Berufen und Menschen, die sich mit Apple auseinandersetzen, ist bemerkenswert.
Der Wert für Mitarbeiter
Wann ist ein Unternehmen für Mitarbeiter wertvoll? Vermutlich gibt es in jeder Firma mehr Antworten als Mitarbeiter auf diese Frage. Die Antworten hängen von persönlichen Erfahrungen und individuellen Situationen ab. Wer von Kollegen gemobbt wird, wünscht sich eine nette Arbeitsatmosphäre. Wer regelmäßig auf seinen Lohn warten muss, wünscht sich einen solventen, verlässlichen Arbeitgeber. Wer in der Softwareentwicklung gerne unterschiedliche Techniken kennenlernen und nutzen möchte, wünscht sich den Einsatz in unterschiedlichen (Kunden-)Projekten.
Viele Bewertungsportale versuchen sich dem Wert von Unternehmen durch Fragenkataloge zu nähern. So wird unter anderem das Verhalten der Vorgesetzten und der Teamkollegen untereinander, die Kommunikation und Transparenz im Unternehmen, die Gleichberechtigung und der Umgang mit älteren Kollegen, die Gehalts- und Sozialleistungen, die Arbeitsbedingungen und die Work-Life-Balance, das Umweltbewusstsein und das Image, der Teamgeist und die Fairness, der Respekt und die Glaubwürdigkeit abgefragt. Da die Kataloge möglichst viele Branchen und Unternehmen abdecken sollen, adressieren die Fragen allgemeine Themen. So lässt sich aus einer Frage zum Zusammenhalt unter den Mitarbeitern nicht ableiten, ob es sich um den Austausch in Coding Dojos zu Angular 6 (einem populären JavaScript Framework), um den wertschätzenden Dialog in einer Retrospektive oder um gemeinsame Freizeitaktivitäten der Mitarbeiter handelt. Hinzu kommt, dass Bewertungen von aktuellen Mitarbeitern in der Tendenz eher zu gut und bei ehemaligen Mitarbeitern eher zu schlecht ausfallen. Vielleicht ist das auch ein Grund, warum bei Stack Overflow – einer weltweiten Online-Community für Softwareentwickler – eine Umfrage ergab, dass fast 27% der Entwickler ihren derzeitigen Job nach einem Hinweis eines Freund, eines Familienmitglieds oder eines früheren Kollegen fanden.¹ Bewertungen von Freunden, Familienmitgliedern oder Kollegen sind offensichtlich gute Indikatoren für den Wert eines Unternehmens.
Meine persönlichen Werte
In meiner beruflichen Laufbahn durfte ich für verschiedene Unternehmen in verschiedenen Branchen arbeiten. Ein Unternehmen hatte 5 Mitarbeiter, ein anderes ca. 300.000. Für jedes dieser Unternehmen habe ich zum jeweiligen Zeitpunkt gerne gearbeitet. Die Vorgesetzten und Kollegen, die Aufgaben und Umgebungen, die Produkte und Services, sowie die Kunden und Partner haben mir geholfen, Werte und Prinzipien zu entwickeln und meine persönliche Sicht auf Unternehmen zu gewinnen. Nein, ich habe nicht bei Apple gearbeitet und kann damit das Unternehmen nicht von innen beurteilen. Für mich ist mein Arbeitgeber t2informatik das wertvollste Unternehmen weltweit. Ich möchte
- für ein Unternehmen tätig sein, das in seiner Domäne zu den allerbesten gehört und mit dem Auftraggeber gerne langfristig und in verschiedenen Projekten zusammenarbeiten will.
- bei einem Unternehmen mit einer positiven wirtschaftlichen Prognose arbeiten.
- gerne in einem Unternehmen mit geringer Fluktuation und natürlichem Mitarbeiterwachstum tätig sein.
- mit Kolleginnen und Kollegen agieren, die sich mögen und respektieren, die sich austauschen und sich auch die Meinung sagen können, die miteinander lachen und die gemeinsam etwas bewegen wollen.
- Freiheiten bei der Ausführung meiner Tätigkeiten haben.
- gerne zu den Kolleginnen und Kollegen in der Softwareentwicklung gehen können, um sie etwas zu fragen oder von ihnen zu lernen – als Marketing-Mann unter Softwareentwicklerinnen und Softwareentwicklern ist das ziemlich einfach …
- direktes Feedback erhalten und geben dürfen.
- in Berlin wohnen und arbeiten.
Und ich freue mich, dass
- wir strukturiert und methodisch arbeiten, ohne alles in Stein zu meißeln.
- wir nicht Trends folgen, nur weil sie hipp sind.
- es am Ende des Monats eine freundliche Erinnerung zur Zeiterfassung und keinen Vorwurf gibt, warum ich diese noch nicht ausgefüllt habe.
- wir den Nachwuchs fördern und Studenten bei uns ihren Bachelor of Science in Informatik machen können.
- es für meine Tätigkeiten nicht wichtig ist, ob ich sie im Büro in Berlin, bei Partnern und Kunden vor Ort oder in London mit Blick auf die Themse erbringe.
- wir eine sehr gute Arbeitsausstattung mit höhenverstellbaren Tischen und mehreren Monitoren pro Arbeitsplatz nutzen können.
- wir keinen Tischfußball, keinen Billardtisch und keine Schaukel im Büro haben.
- der Geschäftsführer mal ein Eis mitbringt oder zum Grillabend einlädt.
- dass Kolleginnen und Kollegen zum Geburtstag einen Kuchen mitbringen und wir dazu wie jeden Tag kostenfreien Kaffee oder Wasser trinken.
Ich empfehle t2informatik gerne – als Auftragnehmer und als Arbeitgeber. Natürlich können Sie jetzt anmerken, dass dies auch mein Job ist. Richtig, ist es. Glücklicherweise stimmt es auch. Schon bei meinem Bewerbungsgespräch war es ein Dialog auf Augenhöhe, ein gegenseitiges Vorstellen und Austauschen. So konnten beide Seiten von Anfang an leicht beurteilen, ob eine Zusammenarbeit Sinn ergibt. Und sie ergibt Sinn. Kein Wunder, denn ich arbeite ja in dem für mich wertvollsten Unternehmen weltweit.
Hinweise:
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[1] Entwickler 2018 – Motive und Zahlen
Michael Schenkel hat im t2informatik Blog weitere Beiträge veröffentlicht, u. a.
Michael Schenkel
Leiter Marketing, t2informatik GmbH