Geek

Geek – eine Person mit einem besonders ausgeprägten Interesse an einem Thema

Ein Geek ist eine intelligente Person, die sich für ein bestimmtes Themengebiet wie bspw. Computer, Wissenschaft oder Technik interessiert, und sehr viel darüber weiß.¹ Sie wird als Ansprechpartner für das Themengebiet wahrgenommen, auch weil sie häufig zu den Erstanwendern (als sogenannter First oder Early Adopter) von neuen Technologien zählt.²

Wer sich mit Geeks beschäftigt, wird schnell erkennen, dass dem Begriff – ähnlich wie beim Begriff Nerd – zahlreiche Attribute zugeschrieben werden. Doch nur weil sich eine Person besonders intensiv und mit viel Leidenschaft über einen längeren Zeitraum mit einem Themengebiet beschäftigt – und das könnte tatsächlich jeder Themenkomplex auch fernab von Computern, Technik, Zukunft, Science Fiction, Comics, Popkultur, TV-Serien, Filme etc. sein – muss sie weder intelligent sein, noch in der IT Branche arbeiten, oder sozial inkompatibel sein. Die Auseinandersetzung mit dem Themengebiet macht sie evtl. zu einem Experten oder einem „besonderen“ Fan. Erkennbar ist dies an Ausdrücken wie

• Gadget-Geek (benutzt frühzeitig neue Techniken, Betriebssysteme oder Prototypen),
• Pure-Geek (verzichtet gerne auf alles „Unnötige“ und greift bspw. auf Computer-Funktionen per Kommandozeile zu),
• GIT (Geek of Internet Technology, kennt alles rund um das Thema Internet, Internet of Things, etc.)

oder bspw. an Darstellungen im Zuge von Cosplay-Veranstaltungen.³

Das Image von Geeks

Ursprünglich wurde der Begriff Geek negativ verwendet. Er basiert auf  dem mittelniederdeutschen „Geck“, einer Bezeichnung für Narren oder Tore, und etablierte sich als US-amerikanisches Slang-Wort im 19. und 20. Jahrhundert für Jahrmarkt- und Zirkusartisten, die absonderliche Vorführungen darboten. Diese öffentliche Zurschaustellung ist die Grundlage für das Image, dass Geeks im Gegensatz zu Nerds die Öffentlichkeit suchen.

Ausdruck findet das ursprünglich negative Image auch in verschiedenen Synonymen wie bspw.

• goon (für Trottel),
• dork (für Depp),
• weirdo (für Spinner oder Sonderling)
• freak (u.a. komischer Kauz) oder
• techie (für Techniknarr).⁴

Heutzutage ist der Begriff nicht mehr automatisch negativ konnotiert. In gewisser Weise ist er im Mainstream der Gesellschaft angekommen. Aus einem abschätzigen Urteil wird immer häufiger ein Kompliment. Der einstige Sonderling wird zu einem Ansprechpartner, einem Spezialisten oder Wissensträger. Gut, wenn Sie ihn bei einem beruflichen oder privaten Thema, bei einem Problem oder einer Herausforderung um Hilfe und Unterstützung bitten können. Sehr gut, wenn Sie selbst als Geek gelten, denn das bedeutet, dass Ihre persönliche Expertise Beachtung findet und Sie als Ansprechpartner, Spezialist oder Wissensträger geschätzt werden. Und wie heißt es so schön: „Ich glaube, jeder ist zumindest in einer Sache ein Geek.“⁵

Unterschiede von Geeks und Nerds

Im Internet finden sich zahlreiche Vergleiche zwischen Geeks und Nerds (und Hacker oder Gamer). Der eine scheint introvertierter als der andere zu sein (schließlich war einer ursprünglich als Schausteller auf einem Jahrmarkt tätig). Der eine trägt eine zu große Brille, der andere hat eine schlechte Körperhaltung;  vielleicht ist es aber auch umgekehrt. Beide gelten als „Sonderlinge“, „Außenseiter“ und manchmal auch als „Langweiler“.

Fest stehen zwei Punkte:

1. Beide besitzen ein ausgeprägtes Interesse an einem Thema und beschäftigen sich leidenschaftlich damit.
2. Aus dieser Beschäftigung mit dem Themengebiet entwickeln beide im Laufe der Zeit Wissen und ggf. auch Fähigkeiten.

Der wesentliche Unterschied dürfte in der Umschreibung „Fan“ liegen: Nerd wird nur äußerst selten synonym für Fan benutzt, Geek hingegen schon. Jemand, der sich in den neuesten Details von Angular auskennt und alle Prinzipien und Praktiken der Clean Code Entwicklung aufzählen kann, dürfte beide Begriffe zu hören bekommen. Jemand, der alle Torschützen der Deutschen Fußballnationalmannschaft der letzten 20 Jahre auswendig kennt, der die Gewinner des Turing Awards aufzählen kann, oder sämtliche Trivia zu Madonna weiß, wird eher als Geek bezeichnet. Handelt es sich also um einen Fan, dann unterscheiden sich die Begriffe; in allen anderen Fällen können Sie sämtliche Zuschreibungen beiseiteschieben und die Begriffe synonym verwenden.

[1] Cambridge Dictionary
[2] GeekWire
[3] Cosplay ist ein Kofferwort aus Costume und Play, bei Cosplay-Veranstaltungen schlüpfen Fans in Kostüme und stellen fiktive Figuren aus Mangas, Animes, Videospielen etc. dar.
[4] Synonyme
[5] Quelle leider unbekannt

„Sind wir nicht alle ein bisschen Geek?“ Diese Frage stellt der Herausgeber des Geek! Magazins, das u.a. Filme, TV-Serien, Games, Romane, Comics und Gadgets thematisiert. Interessanterweise richtet sich das Magazin an Serien-Junkies, Nerds, Science-Fiction- und Fantasy-Fans. Auch hier kommt es also zu einer Vermischung der Begriffe.

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