Fit for Purpose
Wissen kompakt: Fit for Purpose steht für „erfüllt den Zweck“ und umschreibt für Produkte, Dienstleistungen, Prozesse oder Informationen eine Qualität, die Stakeholder mindestens erwarten.
Fit for Purpose – Erfüllt den Zweck
Fit for Purpose ist ein Begriff, der für Produkte, Dienstleistungen, Prozesse oder Informationen eine Qualität umschreibt, die den Erwartungen der Stakeholder – also bspw. Kunden, Anwender, Auftraggeber etc. – entspricht. Frei übersetzt ins Deutsche lässt sich Fit for Purpose als „erfüllt den Zweck“ verstehen.
Fit for Purpose impliziert, dass Qualität subjektiv ist und daher vor einer Entwicklung, einer Lieferung, einer Inbetriebnahme etc. zwischen den handelnden Parteien definiert, vereinbart und kontrolliert werden sollte. Im Zuge von Entwicklungen bilden Spezifikationen wie bspw. Lasten- und Pflichtenhefte entsprechende Grundlagen. Im agilen Projektmanagement bzw. der agilen Softwareentwicklungen definieren Konzepte wie die Definition of Ready oder die Definition of Done Erwartungen. Fit for Purpose ist somit eine Art Qualitätsüberprüfung (Quality Review).
Je klarer die zu überprüfenden Kriterien sind, desto einfacher lässt sich die Übereinstimmung oder ggf. die Abweichung davon feststellen. Im Unternehmenskontext könnte die Qualitätsüberprüfung bspw. an einem Meilenstein, bei der Lieferung eines Hotfixes oder bei der Bereitstellung von Alpha- oder Beta-Software-Versionen erfolgen.
Fit, More Fit und Most Fit for Purpose
Eine leicht abgewandelte Interpretation von Fit for Purpose ergibt sich aus der Semantik: In „Erfüllt den Zweck“ steckt keine Begeisterung, sondern im wahrsten Sinne des Ausdrucks eine Zweckmäßigkeit. Es geht nicht um eine perfekte Lösung, sondern um eine Lösung, mit der ein Ziel erreicht wird. Sie fahren von A nach B mit einem Auto, das Auto muss kein Cabrio sein. Ein Fahrstuhl bringt sie auf die gewünschte Etage und das ist leichter als Treppensteigen. Im Sinne des Kano-Modells, das den Zusammenhang zwischen Kundenzufriedenheit und der Erfüllung von Kundenanforderungen beschreibt, wären das Basismerkmale und keine Leistungsmerkmale.
Für Unternehmen ermöglicht ein Fit-for-Purpose-Ansatz die sukzessive Weiterentwicklung von Lösungen, ein Gedanke der wesentlich beim Prototyping bzw. beim Arbeiten mit Minimal Viable Products ist. Theoretisch ließe sich somit auch eine Kategorisierung mit Fit for Purpose, More Fit for Purpose und Most Fit for Purpose vornehmen, bspw. in Bezug auf
- die Vollständigkeit,
- den Bedienkomfort,
- die Einzigartigkeit,
- die Durchgängigkeit,
- die Optik etc.
einer Lösung oder eines Produkts.
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Hier finden Sie einen Artikel, der beschreibt, wie Fit for Purpose Unternehmen dabei unterstützen kann, ihr Überleben zu sichern.
Gemeinsam mit Alexei Zheglov hat David J. Anderson, ein bekannter Kanban-Pionier, das Buch Fit for Purpose veröffentlicht. In dem Buch erörtern die beiden Autoren, woran man erkennt, dass eine Produktänderung eine Verbesserung darstellt, wann eine Verbesserung eines Produkts einen Schritt zu weit geht oder wann man einem Markt „zu viel“ bietet. Sehr lesenswert.
Und hier finden Sie ergänzende Informationen aus unserer Rubrik Wissen kompakt: