Entscheidungsmatrix
Wissen kompakt: Ein Entscheidungsgremium ist eine Gruppe von Personen, die gemeinsam Entscheidungen – meist in und für Organisationen – trifft.
Rationale Entscheidungen mit definierten Kriterien treffen
Eine Entscheidungsmatrix ist ein Hilfsmittel zur Auswahl der besten Alternative aus verschiedenen Optionen unter Berücksichtigung definierter Kriterien. Es ist eine Tabelle, die verschiedene Entscheidungsoptionen bzw. Alternativen in Spalten und Kriterien bzw. Eigenschaften in Zeilen anordnet. Die Erfüllung der Kriterien kann bspw. durch Eintrag von “Ja” oder “Nein” oder einer zahlenbasierten Bewertung (bspw. von 1 bis 10) beurteilt werden. Je nach Bewertung, werden die Zahlen oder die positiven bzw. negativen Werte summiert. Die Entscheidung fällt für die Alternative mit dem höchsten Summe oder den meisten positiven Bewertungen.
In der Entscheidungstheorie wird die Entscheidungsmatrix als Erweiterung der Ergebnismatrix angesehen. Diese stellt Handlungsalternativen bzw. Aktionen, Umweltzustände und die daraus resultierenden Ergebnisse tabellarisch dar. Jedem Ergebnis wird in der Folge ein (evtl. gewichteter) Nutzen bzw. Nutzenwert zugeordnet und die Alternative mit der höchsten Nutzenwertsumme gewinnt die Entscheidung.
Einfache und gewichtete Entscheidungsmatrix
Hier sehen Sie ein Beispiel für eine einfache Entscheidungsmatrix. Die Alternative 2 erhält die höchste Bewertungssumme und ist somit die richtige Entscheidung.
Da in der Praxis der Entscheidungsfindung nicht immer alle Kriterien gleich wichtig sind, werden sie oftmals mit separaten Faktoren gewichtet. Hier sehen Sie ein Beispiel mit einer gewichteten Entscheidungsmatrix.
Durch die unterschiedliche Gewichtung einzelner Kriterien ergibt sich auf einmal ein gänzlich anderes Bild. Nun ist Alternative 1 die beste Option. Dies ergibt sich daraus, dass die Benutzerfreundlichkeit deutlich höher eingestuft wurde als das Image und der Kaufpreis.
Die Entscheidungsmatrix in der Praxis
In der Praxis wird die Entscheidungsmatrix häufig genutzt, bspw. bei der Auswahl von Software (siehe Beispiel: Auswahl einer UML-Software anhand der unterstützten UML Diagrammtypen).
Daraus ergeben sich verschiedene Erkenntnisse für die Praxis:
- Die bloße Existenz eines Kriteriums in einer Alternative sagt nichts über die Qualität des Kriteriums aus.
- Die Menge an Kriterien – also die Quantität – beeinflusst die zu wählende Alternative.
- Die Gewichtung der Kriterien ist wesentlich bei der Entscheidungsfindung.
- Entscheidungen, die auf gewichteten Kriterien basieren, sind nicht immer rational und objektiv. Im Gegenteil: sie können sogar sehr subjektiv ausfallen. Unterstützt ein Mitarbeiter eine bestimmte Alternative, könnte er versuchen, ein Kriterium – bspw. die Bedienfreundlichkeit, für die es an sich auch kein Maß zur korrekten Beurteilung gibt – qualitativ hoch zu gewichten. Damit steigen die Chancen für “seine” Alternative.
- Die eigentliche Beurteilung eines Kriteriums sollte idealerweise so objektiv wie möglich erfolgen; sie ist in der Praxis aber auch häufig subjektiv.
Wenn sowohl die Bewertung einzelner Kriterien als auch die Gewichtung der Kriterien subjektiv sein kann, lohnt sich die Nutzung einer Entscheidungsmatrix überhaupt? Allgemein lässt sich diese Frage nicht beantworten, da die Antwort hängt vom Grad der Subjektivität abhängt. Oder anders formuliert: je objektiver und rationaler die Entscheidungsmatrix befüllt wird, desto besser sollte die Entscheidung sein.
Abgrenzung zu anderen Hilfsmitteln der Entscheidungsfindung
Auch wenn eine Entscheidungsmatrix versucht, Entscheidungen basierend auf einer Tabelle zu finden, unterscheiden sich die Begriffe Entscheidungsmatrix und Entscheidungstabelle. Eine Entscheidungstabelle visualisiert Gruppen von Geschäfts- bzw. Entscheidungsregeln und liefert somit Handlungsanweisungen in konkreten Situationen. Beispiel: Wenn die Rechnung durch den Lieferanten gestellt wurde und diese nicht durch den Auftraggeber binnen 14 Tagen beglichen wurden, dann wird eine Mahnung verschickt.”
Ergänzt werden Entscheidungstabellen oftmals durch Entscheidungsbäume. Ein Entscheidungsbaum visualisiert einen mehrstufigen Entscheidungsprozess mit allen Entscheidungsoptionen.
Die Pugh-Matrix ist ebenfalls eine tabellarisch Entscheidungshilfe, die zur Bewertung konkurrierender Konzepte oder Alternativen einen Vergleich zu einem Basiskonzept zieht.
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