Crapware
Wissen kompakt: Crapware bezeichnet Software, die auf einem Computer vorinstalliert wurde oder bei einem Download unbeabsichtigt installiert wird, und aus Anwendersicht keinen Nutzen bietet.
Crapware – Software ohne wirklichen Anwendernutzen
Auf vielen Handys ist sie zu finden und auch auf diversen neuen Computern: Crapware. Im engen Sinne bezeichnet der Begriff Software von Drittanbietern, die auf einem Computer vorinstalliert ist und die aus Anwendersicht keinen wirklichen Nutzen bietet. Im weiteren Sinne ist damit auch Software gemeint, die unbeabsichtigt bei einem Download aus dem Internet oder bei der Installation von einer CD mit installiert wird.
Der englische Begriff crap bedeutet ins Deutsche übersetzt unter anderem Mist, Dreck, Quatsch, Blödsinn oder auch Sch…
Daraus ergibt sich, dass Crapware als Kofferwort für „mistige Software“ steht.
Unterschiede zwischen Crapware und Adware
Während manche von Crapware sprechen, sprechen andere von Adware. Was ist der Unterschied? Der Unterschied liegt in der Perspektive des Betrachters:
- Aus Sicht eines Anwenders handelt es sich bei Crapware um mistige Software, da sie aus seinem Blickwinkel keinen, keinen erkennbaren oder keinen wesentlichen Nutzen bietet.
- Aus Sicht des Gerätelieferanten handelt es sich um Adware, mit der sich zusätzliche Einnahmen generieren lassen, denn für die Vorinstallation auf den Geräten wird ein finanzielle Vergütung fällig.
- Und auch aus Sicht des Herstellers handelt es sich um Adware, und damit um Software, die einerseits die Bekanntheit und die Reichweite des Produkts und des Herstellers steigert, und andererseits zusätzliches Geschäft durch die Bereitstellung von kostenpflichtigen Updates, Upgrades oder Crossgrades ermöglicht.
Eine alternative Interpretation von Crapware
Es gibt auch eine alternative, sehr einfache Interpretation von Crapware: Software, die tatsächlich schlecht funktioniert. In der Konsequenz könnte man
- Bananensoftware, die erst beim Kunden reift,
- Bloatware, die eine übermäßige Anzahl von unnötigen, nicht benutzten Features besitzt,
- Beta-Versionen, die den Namen nicht verdienen und sich immer wieder aufhängen,
- Hotfixes, die sich nicht installieren lassen, oder
- Upgrades, bei denen die Kompatibilität mit vorhandenen Systemen nicht sichergestellt ist,
als Crapware bezeichnen.
Crapware und die konkreten Probleme
Und was sind die Probleme, die durch „mistige Software“ hervorgerufen werden?
- Sie verbraucht Speicherplatz und bei Handys möglicherweise auch Datenvolumen.
- Sie lässt sich häufig nicht oder nur sehr aufwändig deinstallieren.
+ Handelt es sich um Apps, die ein Handy-Hersteller mitliefert, lassen sich diese oft nur in einen Ordner verschieben und so aus dem Sichtfeld des Anwenders entfernen.
+ Handelt es sich um Software, die aus versehen bei einem Download auf einem Rechner installiert wurde, ist oftmals nicht einmal klar, was alles wo installiert wurde. Typische Beispiele sind Browser-Add-Ons, die zu geänderten Start-, Standard- oder Sucheinstellungen führen, oder Programme, die sich beim Start des Computers in den Vordergrund schieben wie bspw. Virenscanner. - Sie kann die Bedienung von Programmen erschweren bzw. unübersichtlich machen. Dies ist vor allem bei Browser-Add-Ons und mit Icons gefüllten Bedienoberflächen zu beobachten.
- Sie kann Sicherheitslücke darstellen, spätestens wenn die Software veraltet, da der Anwender verständlicherweise nicht versucht, sie per Update auf einem aktuellen Stand zu halten.
Und zu guter Letzt missachtet die Installation entsprechender Programme Anwenderinteressen. Damit ist sie zumindest imageschädigend. Ein Aspekt, den sich sowohl Gerätelieferanten als auch Hersteller von Adware genau überlegen sollten.
Hinweise:
Crapware und Adware sind an sich keine Malware. Die Schädigung eines Rechners ist also NICHT intendiert.
Manchmal liest man auch von Decrapifier-Tools. Wie gut (und sicher) diese Tools sind, muss im Einzelfall betrachtet werden.
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