Digital Design Professional
Wissen kompakt: Der Digital Design Professional (DDP) ist ein Personenzertifikat für Mitarbeitende, die sich mit der Entwicklung von digitalen Lösungen beschäftigen.
Digital Design Professional – die verantwortliche Entwicklung von digitalen Lösungen
Der Digital Design Professional (DDP) ist ein Zertifizierungsprogramm des International Requirements Engineering Boards e.V. (IREB).[1] Seit 2006 verfolgt der Verein das Ziel, professionelle Standards durch Aus- und Weiterbildung im Requirements Engineering zu etablieren. Requirements Engineering ist das systematische Vorgehen beim Spezifizieren und Verwalten von Anforderungen an ein System, ein Produkt oder eine Software. Mit dem neuen DDP Personenzertifikat wird eine Lücke in der digitalen Produktentwicklung adressiert, da etablierte Ansätze zur Definition und Entwicklung von Lösungen im digitalen Zeitalter nicht automatisch zum Erfolg führen. Der Digital Design Professional
- definiert – idealerweise gemeinsam mit den Stakeholdern – den Scope einer Entwicklung,
- fungiert als Schnittstelle zwischen Design, Konstruktion, Realisierung und Management,
- versteht sowohl den Prozess als auch das Produkt auf Lösungs- und Systemebene,
- rückt die Qualität der Kommunikation mit allen Beteiligten und die Qualität der Lösung in den Fokus.
Einfach ausgedrückt: Der DDP ist ein Design-Experte, der das volle Potenzial von digitalen Technologien versteht, und die Verantwortung für die digitale Lösung während der gesamten Entwicklung übernimmt.
DDP Foundation Level – Lehrplan 1.0
Seit dem 01. März 2022 gibt es den DDP Foundation Level – Lehrplan 1.0. Er besteht aus 6 Hauptkapiteln bzw. Lerneinheiten (LE), die jeweils klare Lernziele definieren:
- LE 1 erläutert die Motivation des neuen Berufsbilds Digital Design, nennt erforderliche Kompetenzen und führt in allgemeine Bauprozesse für digitale Lösungen ein. (Die Kernidee des Digital Designs betrachtet das Digitale als formbares Material.)
- LE 2 geht auf die Grundlagen der Designprozesse, der Konzeptarbeit und verschiedene Arten von Prototypen ein.
- LE 3 betrachtet das Zusammenspiel aus Technologie und Qualität, definiert Wissensgebiete und Perspektiven.
- LE 4 stellt Querschnittskompetenzen ins Zentrum und thematisiert bspw. Achtsamkeit und Leistungsfähigkeit als menschliche Faktoren. Zusätzlich werden Grundlagen von Geschäftsmodellen und soziale Prozesse im Zuge des Bauprozesses adressiert.
- LE 5 handelt von Auftragsklärung, Konzeption, Entwicklungsschritten und Lean Startup als alternativem Entwicklungsansatz.
- LE 6 geht u.a. auf die Bedeutung von Heuristiken, Praxiswissen und Teamarbeit ein.
Impuls zum Diskutieren:
Wie grenzen sich die Tätigkeiten des Digital Design Professionals von den Tätigkeiten des Anforderungsanalytikers und Produktmanagers bzw. Requirements Engineers und Product Owners ab?
Hinweise:
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[1] Die Abkürzung DDP ist nicht eindeutig, denn DDP steht auch für:
- Deutsche Demokratische Partei, die als linksliberale Partei in der Weimarer Republik den politischen Liberalismus zwischen 1918 und 1933 repräsentierte.
- Delivery Duty Paid, eine Bezeichnung im Außenhandel, wonach ein Verkäufer Waren auf eigene Kosten und Gefahren bis zum festgelegten Bestimmungsort liefern muss, und die Abwicklung anfallender Formalitäten ihm obliegen.
Bei Bitkom finden Sie u.a. Positionspapiere, Rollenbeschreibungen und verschiedene Jahrbücher zu Digital Design.
Und hier finden Sie ergänzende Informationen aus dem t2informatik Blog: