Adware
Inhaltsverzeichnis: Definition – Installation – Geschäftsmodell – Beseitigung – Hinweise
Werbung ist der Zweck, Adware ist das Mittel
Adware ist ein Kofferwort, das sich aus den Worten „ADvertising“ und „SoftWARE“ zusammensetzt. Wo liegt aber das Problem, wenn Werbung heutzutage nichts ungewöhnliches ist? Im Fernsehen werden Filme unterbrochen, um Werbung zu zeigen. Im Internet werden Werbesequenzen abgespielt, bevor die eigentlich gewünschten Videos starten können. Und vor und nach jeder Sportübertragung wird ein entsprechender Werbepartner eingeblendet. An diese Werbung, auch wenn Sie selten vom Konsumenten gewünscht wird, haben sich viele Konsumenten gewöhnt.
Adware ist aber anders. Sie läuft nicht irgendwo im Fernsehen oder im Internet. Sie läuft auf dem Rechner des Anwenders und das (fast) ohne seine Zustimmung. Das Hauptproblem bei Adware ist, dass sie sich negativ auf die User Experience auswirken kann, indem sie die Arbeit des Benutzers unterbricht, den Computer oder das Gerät verlangsamt und ihn potenziell Sicherheitsrisiken aussetzt.
Wie gelangt Adware auf einen Computer?
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie Adware auf einen Computer gelangt:
- illegal oder
- legal.
Der Besuch einer infizierten Website kann bspw. eine illegale Transaktion, sprich eine unbefugte, nicht vom Anwender autorisierte Installation nach sich ziehen. Die Grenzen zu Begriffen wie Malware, Trojaner oder Browser-Hijacker sind dabei fließend. Meist gelangt Adware unbeabsichtigt, aber legal auf einen Computer. Entweder ist sie in einer Freeware oder einer Shareware integriert und der Anwender stimmt der Installation inklusive aller Komponenten zu. Oder aber der Anwender lädt eine Software aus dem Internet herunter und achtet bei der Inbetriebnahme nicht auf kleine, manchmal auch sehr „geschickt“ angeordnete Informationen und bestätigt diese. Und in der Folge poppt auf einmal eine Werbung auf Display oder Monitor des Anwenders auf. Klickt der Anwender diese weg, so erscheint nach kurzer Zeit dieselbe oder eine alternative neue Anzeige. Verantwortlich dafür ist die Adware.
Das Geschäftsmodell von Adware
Lohnt sich die Verteilung von Adware? Die Frage können an sich nur zwei Parteien beantworten:
- die Freeware- oder Shareware-Hersteller, die zur Finanzierung ihrer Software, Adware integrieren,
- und die Adware-Hersteller.
Für den Freeware- oder Shareware-Hersteller kann sich die Kooperation auf zwei Wegen lohnen: Einerseits erhält er pro Werbeklick Einnahmen. Und andererseits kann er dem Anwender eine kostenpflichtige Version anbieten, die – zumindest laut Werbeversprechen – keine weitere Werbung anzeigt.
Lohnt sich das Geschäftsmodell für den Hersteller? Sicherlich könnte man argumentieren, dass allein die pure Existenz darauf hindeutet, dass sich die Entwicklung und der Vertrieb entsprechender Software lohnt. Vielleicht trifft aber auch die Aussage von Henry Ford zu: „Ich weiß, die Hälfte meiner Werbung ist hinausgeworfenes Geld. Ich weiß nur nicht, welche Hälfte.“
In manchen Publikationen ist zu lesen, dass Adware an sich für den Computer keine Gefahr darstellt. Doch Anwender können
- die „unendlich“ viele Pop-ups,
- das Verändern von Browser-Einstellungen,
- das mögliches Ausspähen von Online- und Offline-Aktivitäten (zum Zwecke der Werbeschaltung),
- die potentielle Gefahr durch sogenannte Man-in-the-Middle-Angriffe,
- die Verlangsamung des Rechners oder
- der Verbrauch von Datenvolumen
auch ganz anders beurteilen. Die meisten Anwender, die auf einmal Werbeanzeigen auf ihrem Rechner erhalten, haben daher eine einfache Frage: „Wie lässt sich Adware deinstallieren?
Die Beseitigung von Adware
Im Internet gibt es zahlreiche Hinweise, wie sich Adware deinstallieren lässt. Es werden Videos und Tutorials für Android- oder iOS-Geräten angeboten, die einfache Suche nach „Programmen und Features“ in der Systemsteuerung eines Windows-Rechners propagiert, oder Virenschutz-Programme und Cleaner angepriesen.
Offensichtlich gibt es viele Optionen, ungewünschte Software zu deinstallieren. Einen Ratschlag sollte aber jeder Anwender beherzigen: Wer eine kostenlose Software zur Deinstallation von Adware aus dem Internet herunterladen möchte, sollte beim Download aufpassen. Nicht, dass aus Versehen zusätzlich ungewollte Software installiert wird.
Eine Reihe von guten Tipps finden Sie unter anderem bei renommierten Portalen wie Chip.de oder bei Anbietern von professioneller Software wie bspw.
Impuls zum Diskutieren
Manchmal wird Adware auch als PUA – als „potentiell unerwünschte Anwendung“ bzw. als PUP „potentiell unerwünschtes Programm“ bezeichnet. Beide Bezeichnung sind eher ungewöhnlich, denn wieso sollte es sich „nur“ um potentiell unterwünschte Software handeln? Oder kennen Sie jemanden, der mit Absicht Werbesoftware installiert?
Hinweise:
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Adware gilt an sich nicht als Malware, da die Schädigung des Computers NICHT intendiert ist. Nichts desto trotz gibt es auch Publikationen, die den Begriff als Kofferwort von Advertising und Malware verstehen.
Hier finden Sie ergänzende Informationen aus unserer Rubrik Wissen kompakt: