1. Startseite
  2. Wissen kompakt
  3. Definition of Ready

Definition of Ready

Inhaltsverzeichnis: DefinitionVorteilePraxisHinweise

Wissen kompakt: Die Definition of Ready ist eine Liste von Kriterien, die Backlog Items erfüllen müssen, bevor sie im Sprint Planning eingeplant werden können.

Definition of Ready – eine Liste von Kriterien für Backlog Items

Bevor ein Backlog Item für einen Sprint eingeplant werden kann, muss es eine Liste von Kriterien erfüllen. Diese Liste an Kriterien wird als Definition of Ready bezeichnet. Folgende Kriterien könnten bspw. definiert sein:

  • Das Backlog Item ist geschätzt und klein genug, dass es in einem Sprint umgesetzt werden kann.
  • Das Backlog Item hat mindestens ein Akzeptanzkriterium.
  • Das Backlog Item und die Akzeptanzkriterien werden von allen Beteiligten verstanden.
  • Mögliche externe Abhängigkeiten des Backlog Items sind beseitigt.

 

Definition of Ready - eine Liste von Kriterien für Backlog Items

Bekannt ist die Aussage von Jeff Sutherland, dem Mitbegründer von Scrum: “READY is when the team says: ‘Ah, we get it’.” Nur wenn ein Backlog Item im Status “Ready” ist, darf es in einen Sprint aufgenommen werden.

Im Gegensatz zur Definition of Done, bei der das Entwicklungsteam für die Einhaltung der Kriterien verantwortlich ist, ist bei der Definition of Ready der Product Owner verantwortlich. Die Idee ist, dass nur Backlog Items in den Sprint gelangen, die der Definition of Ready entsprechen. In diesem Zusammenhang wird manchmal auch von den Conditions of Satisfaction gesprochen. 

Vorteile der Definition of Ready

Im Allgemeinen ist eine Definition of Ready – manchmal auch als DoR abgekürzt – ein sinnvolles Werkzeug, denn es sorgt für

  • Klarheit und
  • Transparenz und
  • erhöht das Verständnis der Beteiligten.

Über diese Vorteile hinaus werden Informationen dokumentiert und Probleme vermieden, bevor sie entstehen. Eine User Story, die bspw. externe Abhängigkeiten aufweist, könnte das Sprint-Ziel gefährden.

Im Speziellen sollten Organisationen jedoch bei der Verwendung einer Definition of Ready darauf achten, dass sie nicht zu rigoros formuliert wird und so die Entwicklung behindert. Eine DoR, die bspw. fordert:

“Zu jeder User Story, die sich auf Screens bezieht, muss es fertige Mock-Objekte geben”

wäre eine solche – möglicherweise unnötige – Einschränkung. Besser wäre folgende Formulierung:

“Zu jeder User Story, die sich auf wichtige Screens bezieht, sollte es in ausreichendem Maße Mock-Objekte geben, damit das Team Unklarheiten im laufenden Sprint klären kann.”

Somit wären entsprechende Vorbedingungen dokumentiert, das Entwicklungsteam könnte aber an der Realisierung der User Story arbeiten.

Die Definition of Ready in der Praxis

In der Praxis kommt es vor, dass die Definition of Ready anders gelebt wird als eigentlich intendiert. Der Product Owner, der für die Einhaltung der DoR verantwortlich ist, wird mit der Aufgabe der Aufbereitung und Ausformulierung von Backlog Items alleine gelassen. Das kann gravierende Folgen haben:

  • Wichtige Impulse, Hinweise und Perspektiven der Entwickler fehlen.
  • Einer möglichen Erwartungshaltung an “perfekte” Backlog Items kann der Product Owner nicht gerecht werden. Dies führt ggf. zu Stress und belastet die Zusammenarbeit.
  • Werden zu priorisierende Backlog Items aufgrund einer unvollständigen/fehlenden DoR nicht umgesetzt, kann dies zu deutlich höheren Aufwänden in der Folge führen.
  • In manchen Organisationen ist zu beobachten, dass das Verhältnis zwischen Product Owner und Entwicklern nicht ideal ist. Als Folge wird die Definition of Ready als Argument und Grund zur Ablehnung von Backlog Items eingesetzt. In gewisser Weise wird sie also “missbräuchlich” verwendet.

Und was können Organisationen tun, wenn die Arbeit mit der DoD nicht wie gewünscht funktioniert? Sie sollten darüber reden. Über Erwartungen. Über gemeinsame Vorgehensweisen. Über Herausforderungen. Und sie sollten die Definition of Ready als eine Gesprächsgrundlage bzw. eine Art Agenda verstehen; dies ist im Interesse des Product Owners und der Entwickler.

Impuls zum Diskutieren:

Ist die Verwendung einer formalen Definition of Ready ein gutes oder ein schlechtes Zeichen für die Entwicklung von Software, Produkten oder Dienstleistungen?

Hinweise:

Haben Sie Lust auf einen neuen Lieblings-Newsletter?

Die Inhalte auf dieser Seite dürfen Sie gerne teilen oder verlinken.

Der Scrum Guide 2020 erwähnt die Definition of Ready im Gegensatz zur Definition of Done nicht.

Hier finden Sie einen interessanten Artikel über 3 Probleme, die durch die DoR entstehen.

Und hier finden Sie ergänzende Informationen aus unserer Rubrik Wissen kompakt:

Wissen kompakt: Welche Arten von Backlogs gibt es?

Welche Arten von Backlogs gibt es?

Wissen kompakt: Was ist eine Definition of Done?

Was ist eine Definition of Done?

Wissen kompakt: Welche Tipps gibt es beim Schreiben von User Storys?

Welche Tipps gibt es beim Schreiben von User Storys?