Content ist King für SEO

Gastbeitrag von | 18.07.2024

Content gilt als Schlüssel zur Suchmaschinenoptimierung. Warum ist Content entscheidend für gute Rankings?

Das Zitat „Content is King“ stammt von Microsoft-Gründer Bill Gates. Er nutzte es bereits 1996 in einem Essay, um die Zukunft des Internets als Marktplatz für Inhalte zu beschreiben.¹ In der Tat ist Content in Form von Texten, Bildern, Videos, Audio, Webanwendungen etc. heute eine entscheidende Triebfeder für alle möglichen (geschäftswichtigen) Online-Interaktionen.

Menschen nutzen das Netz bevorzugt zur Beschaffung von Informationen, für Unterhaltungszwecke und zum Shoppen. Ob es um aktuelle Nachrichten, Produktbewertungen, DIY-Anleitungen, das Streaming von Filmen, Clips, Musik und Spielen oder den Erwerb der neusten Mode-Trends, Elektroartikel und Bücher geht: Die Online-Welt bietet enorme Möglichkeiten – und immer spielen Inhalte zentrale Rollen. Ohne Texte keine Nachrichten, ohne Video keine Streams und ohne Produktbeschreibungen oder Webanwendungen kein Shopping.

Diese elementare Stellung ist auch den großen Suchmaschinen – allen voran Google – nicht verborgen geblieben. Sie nehmen die Content-Qualität schon seit vielen Jahre für ihre Analysen und Bewertungen an. Spezifische Entwicklungen haben sogar dazu geführt, dass Inhalte von namhaften Experten und -Agenturen für Suchmaschinenoptimierung (SEO) inzwischen als einer der wichtigsten Ranking-Faktoren überhaupt eingestuft werden: Content ist King für SEO.

Weshalb Webinhalte eine derart große Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung beigemessen wird, wovon die (SEO-)Qualität maßgeblich abhängt und wie ein erfolgversprechender Start in die Content-SEO gelingt, beschreibe ich in den folgenden Absätzen.

Warum ist Content so wichtig für SEO?

Gerade innerhalb von Texten, die immer noch den meistgenutzten Content-Typ darstellen, sind gewisse vornehmlich algorithmusbezogene SEO-Elemente ideal zu integrieren. Zwei der mächtigsten Ranking-Faktoren, nämlich Keywords und Backlinks, wären ohne Inhalte kaum sinnvoll einsetzbar. Generell würden SEO und Rankings ohne Content nicht funktionieren, da es keine Bewertungsgrundlage für die Suchmaschinen gäbe.

Immer wichtiger wird heute eine nutzerseitige bzw. kognitive Ebene und damit die sogenannte User-Experience (UX). Die Kernfrage lautet hier: Wie werden Webinhalten von Rezipienten aufgenommen und welche Schlüsse können Suchmaschinen daraus für ihre Rankings ziehen? Um diese Entwicklung zu erklären, möchte ich etwas ausholen: Es gibt de facto mehrere Aspekte, die dazu geführt haben, dass heutige Internet-User vor allem auf der Suche nach wirklich mehrwerthaltigem Content sind und dieser von den Search-Engines entsprechend nutzerorientiert bewertet wird.

  1. Erst einmal kennen sich viele Menschen mittlerweile deutlich besser mit den Möglichkeiten, Chancen und Tücken der Online-Welt aus, als noch vor zehn oder gar 20 Jahren. Sie bewegen sich entsprechend selbstbestimmt im Netz und suchen sich souverän genau die Inhalte aus, die ihnen wahrscheinlich die meisten Vorteile verschaffen.
  2. Google verfolgt (unter anderem) aufgrund des vorherigen Sachverhalts schon einige Jahre das Prinzip „User First“, womit die Erfahrungen der Nutzer des Suchdienstes und damit letztlich auch die Erlebnisse der Besucher von Webseiten, die in dessen Ergebnissen empfohlen werden, mehr und mehr in den Mittelpunkt rückten. UX ist zu einem wichtigen Ranking-Faktor geworden.
  3. Zudem zeichnet sich ebenfalls schon seit längerem aufgrund der schieren Masse von Online-Content oder platten Promotionen eine regelrechte Aversion vieler Webnutzer gegen Werbung und andere frontale, aber wenig hilfreiche Formate ab. Entsprechende Elemente werden oft schon intuitiv weggeklickt oder einfach ignoriert. Ein Großteil der Internet-User nimmt nur hochwertige, tatsächlich vorteilbringende Inhalte wahr. Die Zeiten, in denen Texte, die nur zum Zweck der Unterbringung möglichst vieler Keywords erstellt wurden, signifikante SEO-Wirkung zeigten, sind längst passé.

Und was hat all das genau mit Suchmaschinenoptimierung zu tun?

Qualität und Nutzerzentriertheit bilden gemäß den oben geschilderten Bedingungen elementare Werte. Googles Algorithmen – und mittlerweile auch die der anderen großen Search-Engines – sind in der Lage, derartige Kriterien sehr gut einzustufen. Wichtige Anhaltspunkte dafür liefern die Klickrate, die Aufenthaltsdauer, die User-Interaktionen mit den Pages und Absprünge zu anderen Content-Angeboten. Je länger und intensiver eine Seite in Anspruch genommen wird, desto höher ist deren Nutzen im jeweiligen Kontext und desto besser fällt die User Experience aus: So die allgemeine Schlussfolgerung der Suchdienste. Angebote, die eine bessere Nutzererfahrung bieten, sind es demnach wert, weiter oben bzw. vor solchen mit schlechteren Beurteilungen positioniert zu werden.

Da Google selbst – also für seine eigenen Services – Nutzer sowie deren Bedarfe mehr und mehr in den Blick nimmt, kann davon ausgegangen werden, dass die User Experience auch im Ranking und damit letztlich für SEO eine entscheidende Rolle spielt. Ein signifikanter Teil dieser Experience wird über die Inhalte definiert.

Was macht guten SEO-Content aus?

Es gibt eine Menge Faktoren, anhand derer die Stärke von Inhalten für die Suchmaschinenoptimierung bemessen werden kann. Die nachfolgenden Punkte sollten Sie unbedingt kennen.

  • Ein entscheidender Aspekt von SEO-starkem Content ist die genaue Ausrichtung auf die Zielgruppe und die Berücksichtigung der Suchintention. Inhalte müssen so gestaltet sein, dass sie den Bedürfnissen und Erwartungen der Nutzer entsprechen. Dies erfordert eine tiefgehende Analyse der Zielpersonen und ihrer Suchgewohnheiten. Inhalte, die die Suchintention präzise erfüllen, führen zu einer höheren Zufriedenheit der Nutzer, was sich positiv auf das Ranking auswirkt.
  • Ein weiterer zentraler Aspekt von SEO-Content ist die durchdachte Integration von Keywords. Diese sollten jedoch nicht einfach nur in hoher Dichte verwendet werden, sondern in einem natürlichen Kontext eingebettet sein. Moderne Suchmaschinenalgorithmen, insbesondere die von Google, legen großen Wert auf semantische Relevanz. Das bedeutet, dass Inhalte tiefgehend und umfassend sein müssen, um die verschiedenen Aspekte eines Themas abzudecken und die Nutzer wirklich zu überzeugen, sich intensiv bzw. SEO-fördernd mit ihnen zu beschäftigen.
  • Gut strukturierte Artikel mit klaren Überschriften, Absätzen und Listen erleichtern es den Nutzern, die Informationen schnell zu erfassen. Dies wirkt sich positiv auf die Verweildauer und die Absprungrate aus, was wiederum für das Ranking relevant ist. Auch die Verwendung von Multimedia-Elementen wie Bildern, Videos und Infografiken kann die Attraktivität und Verständlichkeit einer Webseite sowie deren Intention erhöhen.
  • Suchmaschinen bevorzugen aktuelle und einzigartige Inhalte. Regelmäßige Updates und die Einbindung frischer Informationen oder Trends erhöhen die Relevanz und können dazu beitragen, bessere Platzierungen zu erreichen. Duplicate Content, also beispielsweise mehrfach verwendeter Text, wird hingegen negativ bewertet und kann zu Ranking-Verlusten führen.
  • Guter SEO-Content integriert sinnvoll sowohl interne als auch externe Links. Interne Verlinkungen helfen dabei, die Seitenstruktur zu stärken und den Nutzern zusätzliche relevante Inhalte zur Verfügung zu stellen. Externe Verlinkungen, besonders zu vertrauenswürdigen Quellen, können die Glaubwürdigkeit und Autorität des Inhalts erhöhen.
  • Inhalte, die zur Interaktion anregen – etwa durch Kommentare, Shares oder Likes – signalisieren den Suchmaschinen eine hohe Nutzerbeteiligung. Diese aktiven Beschäftigungen sind ein Hinweis auf wertvollen Content und können sich positiv auf das Ranking auswirken. Funktionen wie Kommentarbereiche oder Social-Media-Integration fördern das entsprechende Engagement oft massiv.
  • Da ein Großteil der Nutzer über portable Geräte auf Online-Inhalte zugreift, ist die mobile Optimierung ein Muss. Responsives Design und schnelle Ladezeiten sind entscheidend, um eine positive User Experience zu gewährleisten und somit auch das Ranking zu verbessern. Langsame Seitenaufbauten und eine schlechte mobile Darstellung führen oft zu hohen Absprungraten, was sich negativ auf die SEO auswirkt.

Erst, wenn Sie die Suchmaschinenoptimierung rund um Ihren Content mit weiteren relevanten SEO-Aspekten anreichern, „wird ein Schuh draus“. Sie dürfen, um maximale Erfolge erzielen zu können, nicht nur einfach herausragende, zielgruppenpräzise Inhalte liefern, sondern sollten zudem möglichst sämtliche weiteren SEO-Chancen ausschöpfen. Fast alles hat in irgendeiner Form mit Content zu tun!

Wie gelingt der Einstieg in die Content-SEO?

Der Einstieg in die Content-SEO erfordert eine sorgfältige Planung und systematische Vorgehensweise. Durch die Berücksichtigung der folgenden sechs Schritte legen Sie einen erfolgversprechenden Start hin. Für Ihre fortgeschrittene Content-SEO sollten Sie sich auch an den oben genannten Qualitätskriterien für guten Suchmaschinen-Content orientieren. Für den Anfang gilt es allerdings die Komplexität eher gering zu halten, damit Sie sicher den Überblick wahren.

  1. Der erste Schritt besteht darin, Ihre Zielgruppe genau zu definieren und deren Bedürfnisse, Interessen und Suchverhalten zu verstehen. Verwenden Sie demografische Daten, Umfragen und Analysen von Nutzerdaten, um ein klares Bild Ihrer Zielgruppe zu zeichnen. Dies hilft, Inhalte zu erstellen, die genau auf die Erwartungen und Probleme Ihrer potenziellen Besucher zugeschnitten sind.
  2. Eine gründliche Keyword-Recherche bildet die Grundlage jeder SEO-Strategie. Verwenden Sie Tools wie Google Keyword Planner, SEMrush oder Ahrefs, um relevante Suchbegriffe und -phrasen zu identifizieren. Achten Sie dabei auf Suchvolumen, Wettbewerbsniveau und Suchintention. Es ist wichtig, sowohl Short-Tail- als auch Long-Tail-Keywords in Ihre Strategie einzubeziehen.
  3. Entwickeln Sie einen Redaktionsplan, der auf den Ergebnissen Ihrer Zielgruppenanalyse und Keyword-Recherche basiert. Planen Sie regelmäßige Veröffentlichungen von Content, der sowohl informativ als auch wertvoll für Ihre Zielgruppe ist. Achten Sie darauf, dass Ihre Inhalte einzigartig, gut strukturiert sowie ansprechend sind und genau auf die in der Zielgruppenanalyse erlangten Erkenntnisse ausgerichtet werden. Denken Sie daran, dass Ihr Content nur dann maximalen SEO-Nutzen haben kann, wenn er hochwertig ist und bei Ihren typischen Besuchern signifikantes Interesse erzeugt. Nutzen Sie auch verschiedene Formate wie Blogposts, Videos, Infografiken und Whitepapers, um unterschiedliche Nutzerbedürfnisse abzudecken.
  4. Stellen Sie sicher, dass Ihre Inhalte auch auf Algorithmusbasis SEO-freundlich sind. Dazu gehört die Optimierung von Meta-Tags (Title, Description), Header-Tags (H1, H2, H3), Alt-Texten für Bilder und die Verwendung von internen Links. Achten Sie zudem auf eine saubere URL-Struktur und die richtige Dichte von Keywords, ohne Keyword-Stuffing zu betreiben.
  5. Nutzen Sie Analyse-Tools wie Google Analytics und Google Search Console, um die Performance Ihrer Inhalte zu überwachen. Achten Sie auf Metriken, die auch bei Google und Co. ausschlaggebend sind, wie organischer Traffic, Verweildauer, Absprungrate und Conversion-Rate. Analysieren Sie, welche Inhalte gut performen und welche nicht. Passen Sie Ihre Strategie entsprechend an. Kontinuierliche Optimierung ist der Schlüssel zu langfristigem Erfolg in der Content-SEO.
  6. Achten Sie bei der technischen SEO (zunächst) primär auf Aspekte, die die User Experience beeinflussen. Dazu gehören alle Stellhebel für eine perfekte Ladegeschwindigkeit und die mobile Optimierung. Beseitigen Sie in diesem Zusammenhang auch technische Schwierigkeiten wie 404-Seiten bzw. fehlerhafte Weiterleitungen, die Ihre Nutzer verwirren können.

Der Einstieg in die Content-SEO beginnt also mit einer Zielgruppenanalyse, der Keyword-Recherche, der Content-Planung und -Erstellung, der On-Page-Optimierung, der Analyse und Anpassung sowie der technischen Suchmaschinenoptimierung.

Fazit

Content kann den Erfolg Ihrer Suchmaschinenoptimierung und schließlich die Positionierung Ihrer Seiten bei Google und Co. massiv beeinflussen. Inhalte bzw. die User Experience bilden nicht nur einen der wichtigsten Ranking-Faktoren überhaupt. Sie ermöglichen Ihnen zudem die Einbindung oder Ergänzung weiterer maßgebender SEO-Elemente wie Keywords und Backlinks. Tatsächlich ist es in aller Regel dieses große Ganze, dass den Erfolg ausmacht. Ein guter, zielgruppenpräziser Text allein bringt normalerweise kein herausragendes Ranking. Mit den Informationen und Tipps aus diesem Beitrag sollten Sie über ein solides Wissensfundament für einen erfolgversprechenden Einstieg in die Content-SEO oder auch deren Verbesserung verfügen.

 

Hinweise:

Wollen Sie Ihren Webauftritt optimieren? Dann sprechen Sie Philipp Nessmann gerne direkt an, entweder über seine Website oder über LinkedIn.

[1] Bill Gates: Content is King

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Philipp Nessmann
Philipp Nessmann

Philipp Nessmann hat sich in seiner über 17 Jahre andauernden Laufbahn als Webdesigner auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO) spezialisiert. Seine Stärke in der digitalen Welt liegt in einer pragmatischen und technisch versierten Herangehensweise, wobei er ein besonderes Augenmerk darauflegt, Websites so zu optimieren, dass sie nicht nur bei Suchmaschinen gut abschneiden, sondern auch zum Erfolg und Umsatzsteigerung von Unternehmen beitragen. Er besitzt das Talent, SEO-Strategien auf die spezifischen Anforderungen und Ziele eines Unternehmens zuzuschneiden und erfolgreich zu implementieren.