Bananenprinzip
Bananenprinzip – ein Produkt beim Kunden reifen lassen
Das Bananenprinzip bezeichnet ein Phänomen, bei dem Kunden von Herstellern – ohne entsprechende Hinweise – unfertige Produkte erhalten, die im Laufe der Zeit durch das Feedback der Kunden und Nachbesserungen der Hersteller reifen. Der Begriff geht auf eine Praxis im Umgang mit Bananen zurück: diese werden unreif geerntet, grün an Zwischenhändler geliefert, bevor sie anschließend als genießbares Obst in den Handel kommen.
Im Gegensatz zur sinnvollen Praxis im Umgang mit Bananen (würden die Bananen reif geerntet, wären sie bereits beim Eintreffen im Handel für Kunden ungenießbar) ist das Bananenprinzip als Begriff negativ belegt. Die Analogie „Das Produkt reift beim Kunden“ macht Kunden zu Testern, die zwar den vollen Preis für ein Produkt bezahlen, ohne dabei ein vollwertiges Produkt zu erhalten. Kunden wollen Produkte und Dienstleistungen nutzen, die ihren Erwartungen entsprechen. Unreife Produkte sind fehlerhaft. Sprechen Anwender also bspw. von Bananen-Software oder Bananenware, dann sind sie unzufrieden. Im schlimmsten Fall leidet das Produktimage und/oder das Firmenimage dermaßen, dass Kunden Abstand von der Verwendung des Produkts nehmen und zukünftig auch auf andere Produkte des Herstellers verzichten.
Die aktive Verwendung des Bananenprinzips
In manchen Publikationen ist zu lesen, dass das Bananenprinzip von Herstellern bewusst genutzt wird, um Aufwände – bspw. durch den Verzicht auf Tests – in der Qualitätssicherung zu minimieren oder um aus Wettbewerbsgründen die Entwicklungszyklen zu verkürzen. Der alternative Fachbegriff dazu lautet: Perpetual Beta. Besonders bei der Entwicklung von Software sei das Phänomen weit verbreitet, da es zahlreiche Update-Möglichkeiten gäbe. In den allermeisten Fällen trifft dies jedoch nicht zu; es handelt sich eher um Versäumnisse im Rahmen der Produkt- bzw. Softwareentwicklung. Wollen Hersteller frühzeitig Feedback von Anwendern erhalten, könnten sie denen – bei entsprechender Kommunikation – bspw.
zur Verfügung stellen.
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Fehlerhafte Software ist nicht unüblich. Regelmäßig kommunizieren Hersteller die Beseitigung von Fehlern per Changelog oder Bugfixlog. Der Umgang mit Fehlern und die Beseitigung dieser sind Faktoren der Kundenzufriedenheit. Meist ist das Anwender-Urteil „Dies ist eine Bananen-Software“ individuell, zumal es auch keinerlei standardisierte Metrik zur Bestimmung gibt. Hier kann eine offene und faire Kommunikation vom Hersteller in Richtung Kunde Image-bildend wirken.
Hier finden Sie ergänzende Informationen aus unserer Rubrik Wissen kompakt: