Selbstwirksamkeit als Schlüssel zu (beruflicher) Erfüllung

Gastbeitrag von | 10.06.2024

Manchmal funktionieren wir im Job einfach, getrieben von den Ereignissen um uns herum. Und manchmal fühlen wir uns in solchen Momenten machtlos.

Haben wir die Kontrolle über unsere Gefühle und Emotionen bei Erfolg und Misserfolg?

Psychologen nennen dieses Gefühl Selbstwirksamkeit.

Selbstwirksamkeit ist der feste Glaube, dass wir schwierige Situationen aus eigener Kraft bewältigen können. Wir sind davon überzeugt, dass wir die Dinge selbst in der Hand haben.

Diese Grundüberzeugung entscheidet oft, ob wir Freude oder Enttäuschung erleben. Ob sich Dinge schwer oder leicht anfühlen. Ob wir Dinge akzeptieren oder dagegen ankämpfen.

Menschen mit hoher Selbstwirksamkeit sind überzeugt, selbst für ihr Glück verantwortlich zu sein und agieren dementsprechend selbstbewusster.
Im Gegensatz dazu fühlen sich Menschen mit niedriger Selbstwirksamkeit oft den Umständen ausgeliefert und sehen sich als Opfer der Umstände. Andere sind schuld an ihrer Situation. Oder die Umstände sind es. Dadurch erscheinen selbst kleine Aufgaben manchmal unüberwindbar.

Selbstwirksamkeit prägt unsere Denkweise, unser Handeln und unser Fühlen. Unsere Haltung und Einstellung sind entscheidend für unseren Erfolg. Sie beeinflussen, wie wir Aufgaben angehen, Probleme lösen und uns im Berufsleben behaupten.

Wenn wir vor einem Projekt schon glauben: „Das werde ich nicht schaffen. Das ist unmöglich.“, dann werden wir von vornherein ein ungutes Gefühl bei dem Projekt haben. Wir werden wenig selbstbewusst und mit wenig Energie daran arbeiten. Und das Ergebnis wird uns recht geben. Am Ende wissen wir dann: „Es war ja klar, dass das nicht machbar ist.“

Wenn wir jetzt das gleiche Projekt starten mit einer Haltung von: „Das ist herausfordernd. Aber ich werde einen Weg finden.“, dann gehen wir mit einem ganz anderen Enthusiasmus und einer ganz anderen Energie daran. Wir haben positive Bilder vom Projektausgang im Kopf und spüren diese Begeisterung im Körper. Entsprechend werden wir Lösungen finden und das Projekt zum Erfolg führen.

Egal, was wir denken. Wir werden Recht behalten.

Die gute Nachricht ist: Selbstwirksamkeit lässt sich entwickeln! Und jeder Schritt zur Stärkung der Selbstwirksamkeit führt zu einem erfüllteren und erfolgreichen Leben.

Potenzialentwicklung: Ein holistischer Ansatz zur Selbstwirksamkeit

Die modernen Gehirnforschung zeigt Wege auf, wie wir unser volles Potenzial nutzen können: Indem wir alle Aspekte unseres Geistes ausbalancieren – das kognitive, das emotionale und das bewusste Denken.

1. Kognitive Ebene

Diese Ebene umfasst unser analytisches Denken. Der Verstand setzt Ziele, verarbeitet Informationen und strukturiert Fakten, vorrangig durch die linke Gehirnhälfte. Im Berufsalltag fokussieren wir uns fast ausschließlich auf diese Ebene. Dort berufen wir uns bei Entscheidungen ausschließlich auf Logik, Zahlen, Daten und Fakten. Dabei ist wissenschaftlich mittlerweile bewiesen, dass wir mehr als 85 % unserer Entscheidungen emotional treffen und unser Verstand diese Entscheidungen dann nur rechtfertigt. Forschungen zeigen außerdem, dass für beruflichen Erfolg und Lebenszufriedenheit noch weitere Aspekte wichtig sind.

2. Emotionale Ebene

Auf der „Herzebene“ spielen unsere Emotionen die Hauptrolle, gesteuert vor allem durch die rechte Gehirnhälfte. Diese Ebene ermöglicht Empathie und kreative Impulse. Es ist die Ebene, auf der wir unsere eigenen Gefühle und die anderer verstehen und akzeptieren lernen. Wir brauchen die emotionale Ebene, um tiefe und echte Beziehungen aufzubauen.

3. Bewusstseinsebene

Unsere Haltung aktiviert beide Gehirnhälften. Wenn wir lernen, Gedanken, Gefühle und Handlungen zu synchronisieren, entfalten wir unser vollständiges Potenzial und verbessern unsere Zusammenarbeit mit anderen. Erst, wenn unser Herz und unser Hirn kohärent sind, d.h. wir fühlen, was wir denken, können wir authentisch sein und das auch ausstrahlen.

Wenn wir ein Bewusstsein für dies Zusammenhänge haben und die drei Ebenen in unseren Berufsalltag integrieren, können wir eine starke innere Selbstwirksamkeit entwickeln. Das stärkt nicht nur unsere berufliche Laufbahn, sondern fördert auch unsere persönliche Entwicklung und trägt zu einem erfüllteren Leben bei. Indem wir unsere Gedanken und Gefühle auf allen Ebenen bewusst steuern, schaffen wir eine Resonanz, die positive Ergebnisse und passende Beziehungen anzieht.

Praktische Schritte, um die Selbstwirksamkeit zu stärken und die Zufriedenheit zu steigern

Selbstwirksamkeit kann schrittweise erhöht werden. Hier sind 4 Schritte, um Ihre Selbstwirksamkeit im beruflichen Alltag zu verbessern:

1. Emotionales Zukunftsbild

Starten Sie damit, sich ein klares emotionales Bild Ihrer beruflichen Ziele zu schaffen. Fragen Sie sich: Welche Person möchte ich sein? Wie will ich mich verhalten? Mit wem möchte ich zusammenarbeiten? Wie will ich mich fühlen? Visualisieren Sie Ihre Ziele und spüren Sie die Emotionen, die mit diesem Erfolg einhergehen.

2. Gelebte Werte

Bestimmen Sie Ihre Kernwerte. Welche Werte sind Ihnen wichtig? Wie können Sie diese in konkreten Situationen leben? Bringen Sie die Werte täglich in Ihre Arbeit ein. Bei jeder Handlung und Entscheidung sollten Sie sich fragen: Entspricht dies meinen Werten? Dies stärkt nicht nur Ihr Gefühl der Selbstwirksamkeit, sondern macht Ihre Arbeit auch erfüllender. Erst Werte ermöglichen uns in Unsicherheit und Ungewissheit zu handeln. Sie sind die Brücke zwischen Wissen und Handeln.

3. Bewusste Haltung

Entwicklen Sie aktiv eine Haltung, die von einem Bewusstsein der Selbstwirksamkeit geprägt ist. Sehen Sie sich selbst als den Gestalter Ihres Lebens und Ihrer Karriere, nicht als Opfer von Umständen. Eine solche Einstellung ermöglicht es Ihnen, Herausforderungen als Chancen zu betrachten und auch in schwierigen Zeiten proaktiv zu handeln.

4. Tägliche Reflexion

Nehmen Sie sich jeden Tag ein paar Minuten Zeit, um Ihre Erfolge, Entscheidungen und Herausforderungen zu reflektieren. Überlegen sie, wann Sie Ihre Werte gelebt haben, wofür Sie dankbar sind und auf welchen Wert Sie sich künftig noch stärker konzentrieren möchten.

Die Resonanz Ihrer gestärkten Selbstwirksamkeit

Indem Sie Ihre Selbstwirksamkeit bewusst stärken, legen Sie nicht nur das Fundament für beruflichen Erfolg, sondern setzen auch eine kraftvolle Wirkung in Gang. Sie werden eine neue Ausstrahlung haben, die wie ein Magnet wirkt, der Menschen, Möglichkeiten und Situationen anzieht, die mit Ihren Werten und Zielen zusammenpassen. Wenn Sie aktiv an Ihren Fähigkeiten und Ihrem Selbstbewusstsein arbeiten, senden Sie klare Signale in Ihr Umfeld aus, die verdeutlichen, wer Sie sind und was Sie erreichen wollen.

Durch bewusst gelebte Werte und das Handeln aus einer gestalterischen Haltung, werden Sie bald eine positive Veränderung bemerken. Sowohl in Ihrem Inneren als auch im Außen. Sie werden merken, wie Sie effektiver werden und positive Impulse in Ihrem Umfeld setzen können. Bald werden Sie erkennen: „Das Leben meint es gut mit mir.“

 

Hinweise:

Das Vorgehen lässt sich auch auf Teams und Unternehmen übertragen. Da braucht es lediglich noch zwei weitere Schritte. Doch dann dreht sich plötzlich alles und es entsteht mehr Leichtigkeit, Teamflow und Spitzenleistung. Wenn Sie dazu Fragen haben, schreiben Sie Dr. Sven Haase auf LinkedIn.

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Dr. Sven Haase hat einen weiteren Beitrag im t2informatik Blog veröffentlicht:

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Dr. Sven Haase
Dr. Sven Haase

Dr. Sven Haase begleitet Unternehmen und Teams auf dem Weg zu gesunder Höchstleistung – für einen Quantensprung in der Wertschöpfung. Er ist überzeugt, dass Nachhaltigkeit im Einklang mit Organisationsentwicklung, Kulturentwicklung und regenerativer Führung das Erfolgsmodel für zukunftsfähige Unternehmen sind. Dr. Haase verfügt über mehr als 10 Jahre Praxiserfahrung als Projektleiter, Führungskraft und Transformation Manager in unterschiedlichen Organisationen – vom KMU bis zum Konzern.