5W1H-Methode
Wissen kompakt: Die 5W1H-Methode ist ein Ansatz zur Eingrenzung und Lösung von Problemen. Sie basiert auf 6 definierten, offenen Fragen.
5W1H-Methode – ein Problem mit sechs Fragen lösen
„Wenn ich eine Stunde Zeit hätte, um ein Problem zu lösen, würde ich 55 Minuten damit verbringen, über das Problem nachzudenken und fünf Minuten über die Lösung.“ soll Albert Einstein einst gesagt haben.
Eine Möglichkeit, sich in einem ersten Schritt ausführlich mit einem Problem und seinen Ursachen und erst im Anschluss mit der Lösung des Problems zu beschäftigen, ist die 5W1H-Methode. Mittels 5 Fragen grenzt sie ein Problem ein, bevor sie mit einer 6. Frage nach der Lösung sucht.
5W1H – auch bekannt als Kipling-Methode – basiert auf einem Gedicht, das Rudyard Kipling in dem Buch „The Elephants Child“¹ 1902 veröffentlichte:
„I Keep Six Honest Serving Men“
I keep six honest serving-men
(They taught me all I knew);
Their names are What and Why and When
And How and Where and Who.
I send them over land and sea,
I send them east and west;
But after they have worked for me,
I give them all a rest.
I let them rest from nine till five,
For I am busy then,
As well as breakfast, lunch, and tea,
For they are hungry men.
But different folk have different views;
I know a person small—
She keeps ten million serving-men,
Who get no rest at all!
She sends’em abroad on her own affairs,
From the second she opens her eyes –
One million Hows, two million Wheres,
And seven million Whys!
5W1H im Detail
Die 5W1H-Methode basiert auf 6 namensgebenden, offenen Fragen:
- What bzw. Was?
- When bzw. Wann?
- Where bzw. Wo?
- Who bzw. Wer?
- Why bzw. Warum?
- How bzw. Wie?
Das deutschsprachige Äquivalent zu 5W1H wäre 6W (anstelle von „How“ stünde „Wie“), die Methode firmiert aber auch im deutschsprachigen Raum als 5W1H. Im Grunde handelt es sich bei der Methode um ein Instrument der Problemanalyse, bei dem Fragen zu
- Gegenstand,
- Zeitpunkt,
- beteiligten oder betroffenen Personen,
- Ort und
- Ursache
gestellt werden, bevor die Frage nach der Lösung erörtert wird.
5W1H Beispiel
Interessanterweise lässt sich die 5W1H Methode nicht nur zur Problembegrenzung mit anschließender Lösungsfindung nutzen, sondern von Anfang auch zur gemeinsamen Problembeschreibung und Lösungsfindung.
- Was genau ist das Problem? Und: Was sollte die Lösung beinhalten?
- Warum ist es ein Problem? Und: Warum wird eine Lösung benötigt?
- Wer meldete das Problem? Wer ist von dem Problem betroffen? Und: Wer profitiert von der Lösung? Wer könnte zusätzlich von der Lösung profitieren?
- Wo tritt das Problem auf? Und: Wo könnte die Lösung zur Anwendung kommen?
- Wann tritt das Problem auf? Und: Wann sollte die Lösung zur Verfügung stehen?
- Wie lässt sich das Problem lösen? Wie häufig tritt das Problem auf? Und: Wie erkennen wir, ob das Problem tatsächlich gelöst wurde?
Ziel dieser Methode ist es, ein gemeinsames, detailliertes Problemverständnis zu gewinnen, um um in der Folge eine geeignete Lösung zu entwickeln.
Unter Umständen klingt das Vorgehen in der Theorie deutlich einfacher als es in der Praxis ist, denn nicht immer ist die Frage nach dem Warum einfach zu beantworten. In der Praxis empfiehlt es sich daher,
- mehrere Personen nach den Gründen zu befragen,
- Daten, Fakten und Zahlen zur Ursachenanalyse parat zu haben,
- die Suche direkt vor Ort durchzuführen, also an der Stelle, an der das Problem offenbar wird, und
- ggf. mehrere Maßnahmen einzuleiten oder Lösungen schrittweise zu erproben.
Im Zweifel bieten sich auch alternative Ansätze wie die 5-Why-Methode oder ein Brainstorming an.
Impuls zum Diskutieren
Wie lässt sich die Bereitschaft von Betroffenen steigern, um die 5W1H-Methode aktiv zu nutzen?
Hinweise:
Wenn Ihnen der Beitrag gefällt oder Sie darüber diskutieren wollen, teilen Sie ihn gerne in Ihrem Netzwerk. Und falls Sie sich für weitere Tipps aus der Praxis interessieren, dann testen Sie unseren wöchentlichen Newsletter mit neuen Beiträgen, Downloads, Empfehlungen und aktuellem Wissen. Vielleicht wird er auch Ihr Lieblings-Newsletter!
[1] The Kipling Society: I keep Six Honest Serving Men
Viele weitere, praktische Methoden zur Entwicklung von Ideen finden Sie im kostenlosen Ideation Whitepaper.
Und hier finden Sie ergänzende Informationen aus dem t2informatik Blog: