Hotfix
Wissen kompakt: Ein Hotfix ist das Ergebnis einer kurzfristigen Fehlerbeseitigung eines Herstellers, Hotfixing ist die Tätigkeit der schnellstmöglichen Fehlerbeseitigung.
Hofix – Die schnellstmögliche Beseitigung von Softwarefehlern
Obwohl Fehler im Zuge der Entwicklung von Software nicht unüblich und Organisationen in der Beseitigung meist relativ geübt sind, verlangen manche Fehler maximale Geschwindigkeit und Konzentration bei der Beseitigung. Ein Hotfix ist das Ergebnis der schnellen Fehlerbeseitigung eines Herstellers, der Prozess zur schnellstmöglichen Fehlerbeseitigung wird als Hotfixing bezeichnet. Der Unterschied zwischen einem Hotfix und einem Bugfix liegt in der Geschwindigkeit der Fehlerbeseitigung. Entsprechend lässt sich Hotfix auch als heiße, im Sinne von eilige oder dringliche, Reparatur übersetzen.
Folgende Auslöser können zu einem Hotfix führen:
- Ein unzufriedener Kunde meldet einen Fehler, der ihn bei der Arbeit maßgeblich einschränkt, oder die Verwendung der Software verhindert.
- Das Ausmaß des Schadens ist so groß, dass ggf. Teile einer Produktion beeinträchtigt oder lahmgelegt werden. Manche Fehler erweisen sich sogar als Unternehmens-kritisch.
- Der Kunde und die Beziehung zum Kunden sind für den Hersteller so wichtig, dass er schnellstmöglich reagieren muss.
Schadensausmaß und Aufwand beim Hotfixing
Die Fehlermeldung, die zur Bereitstellung eines Hotfixes führt, geht in den allermeisten Fällen von Anwendern aus. Sehr selten werden solch gravierende Fehler bspw. bei einem Code Review, einem Refactoring oder bei einer Weiterentwicklung einer Software identifiziert.
Mit der Meldung des Fehlers geht häufig eine Beschreibung des Schadensausmaßes einher. Der potentielle oder gar konkrete Schaden veranlasst den Hersteller, die Fehlerbeseitigung mit der höchsten Priorität zu behandeln. Während der Zeitdruck zur Behebung des Softwarefehlers von dessen Schwere abhängt, ist der Aufwand zur Behebung stark von dessen Komplexität abhängig. Ist sie gering, kann der Fehler meist zügig behoben werden. Ist die Komplexität hoch, kann eine Impact Analyse notwendig werden, bei der mögliche
- Folgefehler,
- Risiken,
- alternative Maßnahmen und
- ggf. auch vorbeugende Aktionen
definiert werden. Dies kann bei einer agilen Entwicklung sogar zu einer Unterbrechung der Entwicklungstätigkeiten eines Sprints führen. Alternativ definieren Organisationen oft auch Task Forces und Fast-Lanes zur parallelen Fehlerbeseitigung.
Fehlerkorrektur vs. Funktionserweiterung
Da der Fehler für den Kunden so folgenreich ist, enthält ein Hotfix meist nur die Fehlerkorrektur und keinerlei Funktionserweiterungen. In Anbetracht der Kritikalität des Fehlers sind in Absprache mit dem Kunden auch reduzierte Testaufwände denkbar. Ein solches Vorgehen ist natürlich nicht ohne Risiko; funktioniert der Hotfix nicht wie gewünscht, drohen dem Hersteller mindestens Imageverluste, möglicherweise auch monetäre Verluste. Und auch für den Kunden ist ein solches Vorgehen ebenfalls nicht ohne Risiko; es sollte daher genau durchdacht und entsprechend kommuniziert werden.
Das Image beim Hotfixing
In der Praxis kommt es immer wieder vor, dass nur den Kunden ein Hotfix zur Verfügung gestellt wird, die ein entsprechendes Problem gemeldet haben. Hersteller fürchten um ihr Image, wenn sie relativ viele Hotfixes produzieren müssen, denn dies gilt als Zeichen für mangelnde Qualität. Doch auch dies ist nicht ohne Risiko, denn spätestens mit dem nächsten Update und dem dazugehörigen Changelog erhalten Kunden die Information, dass es einen Hotfix gab, den sie allerdings nicht erhalten haben.
Es empfiehlt sich daher – auch aus Gründen der Haftung – allen Kunden die neueste Version zur Verfügung zu stellen und in einer Begleitdokumentation zu erläutern, wann und unter welchen Umständen der Fehler auftrat, der nun mit dem Hotfix beseitigt wurde. Wird dies gepaart mit einer Information, wann der Fehler gemeldet wurde und wie schnell eine Lösung zur Verfügung gestellt wird, kann dies sogar Image-bildend wirken.
Hinweise:
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