IT-Compliance

Wissen kompakt: IT-Compliance umschreibt die Einhaltung von Gesetzen, Normen und Regeln von Unternehmen und ihren Mitarbeitern, sowie Maßnahmen zur Vermeidung von Verstößen im Kontext der IT.

IT-Compliance – die Einhaltung von Gesetzen und Regeln in der IT

Auch in der Informationstechnologie (IT) gelten Normen, Regeln, Richtlinien und Gesetze. Die IT-Compliance umschreibt die Einhaltung dieser Vorgaben durch Unternehmen im Kontext der Informationstechnologie. Sie fordert Maßnahmen zur Vermeidung von Regelverstößen, insbesondere in den Bereichen

  • Informationssicherheit,
  • Informationsverfügbarkeit,
  • Datenaufbewahrung und
  • Datenschutz.

Ziel ist die Regeltreue bzw. Regelkonformität im Bereich der IT.

Im Zuge einer IT-Compliance müssen Unternehmen häufig

  • einzuhaltende Prozesse definieren, dokumentieren, überwachen und analysieren,
  • die Verfügbarkeit von Informationen gewährleisten und
  • interne und externe Kommunikationsregeln festlegen.

Die IT-Compliance ist ein Teil der IT-Governance; diese erweitert die Einhaltung der gesetzlichen, unternehmensinternen und vertraglichen Regeln in Richtung Management, Geschäftsprozesse und Controlling.

Grundsätzlich gelten Compliance-Anforderungen für ganze Unternehmen genauso wie für einzelne Organisationseinheiten, für Projekte und Mitarbeiter. Manche Unternehmen nutzen Compliance Management Systeme, andere beschäftigen einen Compliance-Beauftragten. Beide Optionen sollen eine sachgerechte Einhaltung und Überwachung der vereinbarten Prozesse und Regeln gewährleisten.

Auch im Projektmanagement oder in der Softwareentwicklung kann Compliance ein wichtiges Thema sein. Wer mit Prozessen wie dem V-Modell XT arbeitet, wer Projekte per Lenkungsausschuss steuert oder wer mit Stakeholdern kommuniziert, sollte betroffene Rollen, Rechte und Pflichten kennen. Die Einhaltung entsprechender Regularien und Vereinbarungen kann auch als IT-Compliance verstanden werden.

Fragen aus der Praxis

Hier finden Sie einige Fragen und Antworten aus der Praxis:

Wer trägt die Verantwortung für IT-Compliance im Unternehmen?

Die Klärung von Zuständigkeiten ist ein zentraler Erfolgsfaktor für eine funktionierende IT-Compliance. Oftmals wird die Verantwortung allein der IT-Abteilung zugeschrieben – ein Trugschluss, der fatale Folgen haben kann. IT-Compliance ist eine Querschnittsaufgabe, die das gesamte Unternehmen betrifft.

Idealerweise liegt die strategische Verantwortung bei der Geschäftsführung oder einem speziell benannten Compliance Officer. Operativ sollten Zuständigkeiten innerhalb der IT-Abteilung, des Datenschutzes, der Rechtsabteilung und ggf. auch der internen Revision klar definiert sein. Ein effektives Rollen- und Rechtekonzept hilft, Verantwortlichkeiten transparent zu regeln und Überschneidungen zu vermeiden.

Wie wird IT-Compliance in die Unternehmensstrategie integriert?

IT-Compliance darf kein isoliertes Projekt, sondern muss Teil der übergreifenden Unternehmensstrategie sein. Nur wenn die Einhaltung regulatorischer Anforderungen und die Etablierung von Sicherheitsstandards als strategisches Ziel verankert sind, lässt sich nachhaltiger Erfolg erzielen.

Das bedeutet: Die strategische Planung muss regelmäßig auf Compliance-Risiken geprüft werden. Projekte sollten auf ihre regulatorische Konformität hin bewertet und durch Richtlinien und KPIs begleitet werden. Die Einbindung von IT-Compliance in unternehmensweite Managementsysteme  oder ein internes Kontrollsystem kann die Verbindlichkeit und Wirksamkeit erhöhen.

Welche Maßnahmen helfen bei der Sicherstellung der IT-Compliance?

Die Umsetzung von IT-Compliance im Alltag erfordert konkrete Maßnahmen, die auf den individuellen Kontext des Unternehmens abgestimmt sind. Dazu zählen unter anderem:

  • Implementierung technischer Schutzmaßnahmen (z. B. Firewalls, Zugriffskontrollen)
  • Etablierung dokumentierter Prozesse und Richtlinien
  • Durchführung regelmäßiger Audits, Penetrationstests und Schwachstellenanalysen
  • Einführung von Change- und Patch-Management-Prozessen
  • Überwachung durch ein zentrales IT-Risikomanagement-System

Maßnahmen sollten nicht nur existieren, sondern auch gelebt werden. Dazu ist es notwendig, dass sie regelmäßig evaluiert und an neue Bedrohungslagen angepasst werden.

Welche Rolle spielen Mitarbeitende bei IT-Compliance?

Mitarbeitende sind häufig das schwächste Glied in der Sicherheitskette, aber auch das stärkste, wenn sie richtig geschult und eingebunden werden. IT-Compliance kann nur funktionieren, wenn alle Mitarbeitenden wissen, welche Regeln gelten und warum sie wichtig sind.

Wichtige Maßnahmen sind:

  • Regelmäßige Awareness-Schulungen (z. B. Phishing-Simulationen, Datenschutztrainings)
  • Onboarding-Module für neue Mitarbeitende
  • Interaktive E-Learning-Kurse
  • Integration von Compliance-Themen in Teammeetings und Betriebsversammlungen

Dabei geht es nicht nur um das „Was“, sondern auch um das „Warum“. Wer die Hintergründe versteht, ist motivierter, Regeln einzuhalten und reagiert auch in kritischen Situationen souveräner.

Hinweise:

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