5 Strategien zum Aufbau innerer Stärke

Gastbeitrag by | 25.11.2019

Was tun Sie, wenn der Termindruck und die Geschwindigkeit, mit der Sie und Ihr Team Ihre Arbeit erledigen müssen, immer weiter zunehmen? Wenn die Arbeitsmenge auf Ihrem Schreibtisch so langsam Ihre Kapazitäten übersteigt? Wenn Sie das Gefühl haben durch zu viele Meetings, mehr oder weniger dringenden Anforderungen oder ad-hoc-Berichten von Ihren eigentlichen Aufgaben abgehalten zu werden?

Dazu eine kleine Geschichte: Ich erinnere mich noch genau an ein großes Reorganisationsprojekt, das ich geleitet habe. Damals ging es um die Gestaltung eines neuen Geschäftsmodells für die Organisation, in der ich damals arbeitete. Ziel war es, die neuen Aufgabenbereiche so zu gestalten, dass sie möglichst eigenständig und produktiv arbeiten können. Wir schauten uns dabei auch das Umfeld unseres Unternehmens an, es gab einen großen Kunden, der maßgeblichen Anteil an unserem Auftragsvolumen hatte und dessen Anforderungen wir daher unbedingt berücksichtigen wollten. Die Organisation des Kunden war sehr heterogen und komplex – um es mal vorsichtig auszudrücken. Oft gab es für das gleiche Thema mehr als einen Ansprechpartner, verteilt in den unterschiedlichsten Bereichen, die selten miteinander kommunizierten. Einer der Berater, der uns bei der Gestaltung unseres neuen Geschäftsmodells unterstützte, sagte damals einen Satz zu mir, der mir im Gedächtnis geblieben ist: „Wir müssen die Organisation nach unseren eigenen Prinzipien gestalten, die unserem Unternehmenszweck am besten nutzen. Wir dürfen auf gar keinen Fall die Komplexität unseres Kunden in die eigene Organisation hereinholen. Das führt zu Unklarheiten und Chaos in unseren Abläufen und der Kommunikation, die wir dann nicht mehr bewältigen können“.

Daran haben wir uns bei der Modellierung und Umsetzung auch gehalten, so dass alle Arbeitsbereiche so weit wie möglich eigenständig planen und agieren konnten, und es keine komplizierten, langwierigen Entscheidungsverfahren brauchte. Es gab klare Verantwortungsbereiche, die selbstbestimmt agieren konnten.

Dieses Beispiel möchte ich jetzt auf das Thema innere Stärke übertragen. Denn aktuell sind viele Organisationen in einem großen Wandel. Es werden neue Arbeitsweisen ausprobiert, die mehr Selbstorganisation erfordern. Agilität und Flexibilität sind ein großes Thema – gerade im Projektmanagement. Die Digitalisierung wird unseren Arbeitsalltag noch tiefgreifender und schneller verändern als bisher schon. Die Organisation wird instabiler und permanente Veränderungen verunsichern die Menschen. Die Führungskräfte sollen Orientierung geben, müssen sich aber selbst erstmal mit den neuen Anforderungen und neuen Lösungswegen vertraut machen.

Das Umfeld ist also mehr oder weniger chaotisch und daran wird sich in absehbarer Zeit wohl kaum viel verändern. Da ist es extrem wichtig, dass Sie als Mensch dieses Chaos und die Unsicherheit nicht einfach in Ihr inneres System aufnehmen – so wie in meinem Beispiel mit der Reorganisation. Wenn Sie Ihre gesamte Aufmerksamkeit auf den Stress, die Probleme, die Unsicherheit und die fehlende Klarheit im Außen lenken, dann verlieren Sie irgendwann die Orientierung. Oder Sie landen in permanenter Überforderung oder schlimmer noch, im Burnout.

Kurz gesagt: Sie brauchen innere Stärke, um in Ihrer Kraft zu bleiben und dem Chaos im Außen standzuhalten.

Ich behaupte: Gerade für Projektmanager ist der Aufbau von innerer Stärke besonders wichtig, weil sie besonders häufig mit neuen Herausforderungen und Veränderungen konfrontiert sind. Da braucht es mentale Stärke, um sich auf neue Lösungen einzulassen, deren Ausgang nicht vorherzusehen ist. Sie brauchen emotionale Stabilität, damit Sie nicht von Ihren Ängsten, Frustrations- oder Ohnmachtsgefühlen überwältigt werden, wenn die Ergebnisse nicht den gewünschten Erwartungen entsprechen oder es nicht so schnell vorangeht wie erwartet.

Gerne möchte ich Ihnen fünf handfeste Strategien mitgeben, mit denen Sie Ihre innere Stärke aufbauen können. Die Sie direkt in Ihrem Projektalltag benutzen können, um sofort von der positiven Wirkung zu profitieren:

#1 Führen Sie stärkende Gespräche mit sich selbst

Ich behaupte, die meisten Menschen sind sich nur ansatzweise bewusst, welch enorme Wirkung ihre eigenen Gedanken auf sie selbst – ihr Wohlbefinden, ihre Leistungsfähigkeit und ihre Arbeitseffektivität – haben. Denn wenn uns das in vollem Umfange klar wäre, dann würden wir viel mehr Zeit investieren, um unsere Gedanken zu klären und uns mental so auszurichten, dass wir wieder in ein positives Fahrwasser zu kommen.

Forscher sagen, wir haben ca. 20.000 Gedanken pro Tag. Die meisten dieser Gedanken laufen unbewusst in uns ab. Natürlich können und wollen wir uns nicht jeden dieser Gedanken bewusst machen. Aber mir ist folgendes Muster aufgefallen, das ich sehr häufig beobachten kann und zwar sowohl bei meinen Kunden als auch bei mir selbst: „Problemdenken“, so nenne ich dieses Muster, das sich in Gang setzt, sobald wir uns an neue Herausforderungen wagen. Denn auf unserem Weg zu neuen Ufern kreuzen zahlreiche Herausforderungen unseren Weg. Ungeplantes wirft unsere gesamte Terminplanung über den Haufen. Ergebnisse, die nicht unseren Anforderungen entsprechen, torpedieren unsere Zielerreichung. Menschen, die nicht so agieren, wie wir es uns wünschen, behindern ein schnelles Vorankommen. Automatisch starten wir mit der Problemanalyse, weil sich die Dinge nicht so entwickeln, wie wir es erwarten.

Vielleicht kennen Sie solche negativen Gedankenschleifen auch:

  • Wie sollen wir das alles nur termingerecht hinkriegen?
  • Warum unterstützt mein Chef mich nicht?
  • Warum hat es mit der Methode ABC nicht geklappt? Was habe ich/was haben wir falsch gemacht?
  • Was geht nur im Kopf von Herrn Müller vor? Merkt er denn gar nicht, wie er das Team behindert?

Diese Gedanken erzeugen negative Gefühle wie Angst, Ärger, Ohnmacht oder Wut. Unangenehme Gefühle, die sich immer weiter verstärken, je länger Sie in diesem Teufelskreis aus negativen Gedanken und Gefühlen gefangen sind. Das Problem erscheint immer größer und unüberwindlicher. Sie sind in diesem unproduktiven Denkkästchen wie eingesperrt. Solche Gedankenschleifen kosten Sie viel Zeit und Kraft und verringern Ihre Produktivität.

In diesem Muster liegt gleichzeitig die Lösung der Strategie # 1 versteckt. Denn wenn ich meinen Verstand mit unproduktiven Gedanken füttern kann, dann sollte das ja auch mit aufbauenden, stärkenden Gedanken funktionieren. Am besten stellen Sie sich dazu lösungsfokussierte Fragen, die Ihren Verstand nach einer passenden Lösung für Ihr Problem suchen lassen:

  • Wer oder was kann mir dabei helfen, den Termin doch noch hinzukriegen?
  • Was genau brauche ich von meinem Chef?
  • Welche Erkenntnisse hat mir/uns der Einsatz der Methode ABC gebracht?
    Wie kann ich das für künftige Projekte nutzen?
  • Was kann ich tun, damit Herr Müller unsere Arbeit unterstützt?
  • Wie viel Zeit will ich dafür investieren?

Mit dieser Strategie führen Sie zukünftig aufbauende Gespräche mit sich selbst. Sie produzieren Gedanken, die Sie bei Ihrer Projektarbeit unterstützen und die in Ihnen stärkende Gefühle wie Zuversicht, Selbstvertrauen und Mut hervorrufen.

#2 Achten Sie auf die Wirkung Ihrer Gefühle

Die meisten Menschen, die ich kenne, sind mit ihrer bewussten Aufmerksamkeit überwiegend im Kopf, mit ihren kognitiven Fähigkeiten beschäftigt. Gerade im Projektmanagement spielt die Anwendung von Methoden und Standards eine große Rolle. Wir glauben, dass uns unser rationaler Verstand am besten weiterhelfen kann. Gefühle stören doch nur und behindern unsere vermeintlich objektive Sichtweise.

Tatsächlich sind es Ihre Gefühle, die die Wirkung Ihrer Gedanken um ein vielfaches verstärken. Diesen Zusammenhang konnten Sie bei Strategie #1 schon feststellen. Denn gerade Ihre Gefühle halten Sie in dem Teufelskreis des Problemdenkens gefangen. Ihre Gefühle sind mit der Ausschüttung von Stresshormonen gekoppelt, die auch die negativen Empfindungen von Druck, Enge und innerer Unruhe in Ihrem Körper auslösen und die es uns so schwer machen, aus diesem Teufelskreis auszusteigen.

Wenn Sie Ihre Gefühle nicht bewusst wahrnehmen, dann können Sie logischerweise auch deren Wirkung nicht erkennen. Deshalb ist einer der wichtigsten Schritte zu mehr innerer Stärke, dass Sie beginnen, Ihre Gefühle und die darin enthaltene Energie zu spüren. Zu erkennen, dass uns unsere Gefühle zu ganz bestimmten Handlungen motivieren. Dass wir unter Stress oft wie im Autopilot reagieren. Dass uns unangenehme Gefühle wie Ärger, Frust und Wut zu emotionalen Reaktionen hinreißen, die uns und anderen eher schaden als nutzen. Dass uns solche negativen Gefühle Energie und Kraft kosten und wir am Ende des Tages ausgelaugt nachhause gehen. Dass uns angenehme Gefühle wie Freude, Inspiration und Begeisterung Energie geben und unsere Tatkraft erhöhen. Dass uns Wertschätzung, Dankbarkeit und Gelassenheit in Einklang bringen mit uns selbst und unseren Fähigkeiten und Möglichkeiten.

Wenn Sie sich diese Zusammenhänge klar machen, dann beginnen Sie immer bewusster mit sich selbst und Ihren Gedanken und Gefühlen umzugehen, und Ihrem inneren Zustand mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Dieses neue Selbstbewusstsein ist das Fundament für Ihre Innere Stärke.

#3 Kosten Sie positive Gefühle aus und laden Sie Ihren inneren Akku auf

Sie können die positive Wirkung Ihrer Gefühle auf eine ganz einfache Art und Weise verstärken. Denn die Wirkung Ihrer Gefühle erhöht sich durch die Intensität und die Dauer der Wahrnehmung.

Wenn Sie ein angenehmes Gefühl haben, weil Ihnen etwas besonders gut gelungen ist. Oder Sie ein anregendes Gespräch geführt haben. Oder Sie aus einer produktiven Teamsitzung kommen. Dann fühlen Sie dieses angenehme Gefühl der Freude, Zuversicht, Zufriedenheit für zwei bis drei Minuten in ihrem Körper und ihrem Herzen – ganz bewusst. Spüren Sie die Wirkung und die Energie, die in Ihren positiven Gefühlen steckt. So können Sie auf einfache Art und Weise Ihren Inneren Akku aufladen. Direkt in Ihrem Projektalltag.

Eine zweite Möglichkeit, Ihr Energiereservoir wieder aufzuladen, besteht darin positive Gefühle selbst zu erzeugen. In dem Sie sich an positive Erlebnisse erinnern und das dazugehörige Gefühl wieder fühlen. Intensiv, im ganzen Körper und dem Zentrum der Gefühle, Ihrem Herzen. Das hat die gleiche Wirkung, wie das Gefühl in der jeweiligen Situation auszukosten. Unserem Gehirn und unserem Körper ist es egal, was gerade in unserer Umgebung, im Außen passiert. Die Wirkung entsteht aufgrund unserer subjektiven Wahrnehmung und vor allem unserer Gefühle. Egal ob wir auf Signale und Trigger aus dem Außen reagieren oder uns über unsere Erinnerung in eine selbst geschaffene Realität versetzen.

Das verschafft uns jede Menge Möglichkeiten, unsere Stimmung zu beeinflussen und selbst auszuwählen, wie wir unseren Tag erleben möchten. In einer aufbauenden, positiven Stimmung oder in Stress, Ärger und Frustration. Das ist keine realitätsferne Flucht. Sondern Sie wählen ganz bewusst den inneren Zustand aus, der Ihnen gut tut.

Unser Smartphone schließen wir sofort an die Steckdose an, sobald der Akku leer läuft. Für uns selbst haben viele von uns dieses Gefühl für einen guten inneren Zustand verloren. Weil sie permanent unter Druck stehen oder durch zu viele äußere Reize von der Wahrnehmung für sich selbst und Ihre Energie praktisch abgeschnitten sind. Nehmen Sie sich unbedingt die Zeit, positive Gefühle auszukosten und laden Sei Ihren inneren Akku regelmäßig auf.

#4 Machen Sie sich Ihren WERT bewusst

Was sind Ihre Stärken, die Sie tagtäglich in Ihre Arbeit einbringen? Welche Wirkung hat das auf die Menschen, mit denen Sie zusammenarbeiten? Auf die Ergebnisse, die Sie erzielen? Auf die Zusammenarbeit mit Ihrem Team? Welchen Wert erschaffen Sie damit?

Vielleicht sind Sie besonders hilfsbereit. Oder Sie haben ein gutes Gespür für die Potenziale Ihrer Mitmenschen. Vielleicht können Sie anderen Menschen Zusammenhänge besonders gut erklären. Was auch immer es ist, ich behaupte, den meisten Menschen sind ihre Stärken und der damit verbundene Wert, den sie in ihre Arbeit einbringen, nicht in vollem Umfang bewusst. Manches halten wir für selbstverständlich – gerade was unsere sozialen, menschlichen Fähigkeiten betrifft. Wir achten gar nicht auf diese Zusammenhänge, weil wir permanent damit beschäftigt sind, möglichst reibungslos zu funktionieren und die an uns gestellten Anforderungen zu erfüllen.

Für den Aufbau innerer Stärke ist es besonders wichtig, dass Sie sich den Wert Ihrer Stärken bewusst machen. Und zwar sowohl auf der mentalen Ebene als auch auf der emotionalen Ebene. In dem Sie Ihre Stärken benennen, können Sie diese bei Ihrer Arbeit gezielt einsetzen. Sie können entsprechende Forderungen stellen, wenn es um Ihre berufliche Weiterentwicklung, die Gestaltung Ihrer Arbeitsbedingungen oder die Honorierung Ihrer Leistungen geht.

Das Spüren des Gefühls der Wertschätzung für Ihre Stärken erzeugt die Wirkung in Ihrem Körper. Viele vergessen diesen zweiten Schritt, weil sie ihre Gefühle vernachlässigen. Das kann ich in der Arbeit mit meinen Kunden immer wieder beobachten. Der erste Schritt, die eigenen Stärken zu benennen, also Wertschätzung zu denken, das klappt noch ganz gut. Den zweiten Schritt, die Wertschätzung auch zu fühlen, fällt bei den meisten einfach aus.

Damit bringen Sie sich um die Resonanz Ihrer Arbeit: Denn nur wer auf beiden Ebenen – mental und emotional – von seinen Stärken überzeugt ist, der erzielt die gewünschte Wirkung. Im Inneren und im Außen.

Blicken Sie einfach einmal auf einige Erlebnisse zurück: Eine Gehaltsverhandlung, einen Entscheidungsvorschlag oder eine Ressourcenforderung, die Sie gestellt haben. Wenn Sie innerlich von dem Wert vollständig überzeugt waren, Gefühl und Verstand im Einklang waren, dann haben Sie die besten Ergebnisse erzielt. Dann war es leicht und einfach, die eigenen Vorschläge rüberzubringen. Den eigenen Wert zu kennen und zu fühlen, das ist eine wichtige Zutat für Ihre innere Stärke. Schaffen Sie sich am besten ein regelmäßiges Ritual, mit dem Sie sich Ihre Stärken und Ihren Wert bewusst machen. Reflektieren Sie einmal in der Woche über den Wert Ihrer Arbeit oder schreiben Sie ein Erfolgstagebuch. Denken Sie dabei daran, die Wertschätzung für sich selbst auch aktiv und intensiv zu fühlen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.

#5 Richten Sie Ihre Wahrnehmung auf das Gelingen

Unsere Urteile, Bewertungen und inneren Überzeugungen bestimmen in besonders hohen Maße, wie wir uns selbst und unser Umfeld erleben. Wenn Sie die Tendenz haben, gerne zu kritisieren und Ihre Aufmerksamkeit sofort auf all die Aspekte zu richten, die zu verbessern wären, dann empfehle ich Ihnen die Strategie # 5.

Ich habe im Jahr 2014 an einer Studie zur Burnout-Gefährdung von Projektmanagern der Gesellschaft für Projektmanagement mitgearbeitet. Die Studie hat gezeigt, dass gerade bei Projektmanagern ein hoher Anspruch an die eigene Leistung und der Perfektionsmus sehr verbreitet sind. So antworteten 80% der über 900 befragten Studienteilnehmer, dass sie perfektionistisch seien und dass sie dieser Perfektionismus in ihrem Projektalltag auch belastet.

Was bedeutet das jetzt im Hinblick auf die innere Stärke eines Menschen? Der Perfektionist ist davon überzeugt, dass die eigene Leistung sehr wichtig ist, um die Anerkennung von anderen zu bekommen. Negative Gedanken wie „Es ist noch nicht gut genug“ und ein hoher Anspruch an die eigene Leistung und die Ergebnisqualität richten die Aufmerksamkeit allzu oft auf die vorhandenen Defizite und können zu Sorgen und Zweifeln führen, die mit negativen Gefühlen von Angst, Ärger, Frustration oder Ohnmacht einhergehen.

Wie Sie schon wissen, sind solche negativen Gefühle mit der Ausschüttung von Stresshormonen verknüpft, die in Folge zu den negativen Wirkungen wie verminderte Leistungsfähigkeit, reduzierte mentale Kapazitäten und gesundheitlichen Beeinträchtigung führen. Deshalb korreliert dieses Merkmal des hohen Leistungsanspruchs und der Perfektion auch mit einer hohen Burnout-Gefährdung, wie unsere Studie gezeigt hat.

Wenn Sie also zu den Menschen gehören, die diese Verhaltenstendenz haben, dann lenken Sie Ihre Wahrnehmung in Ihrem Projektalltag ganz aktiv auf die Dinge, die gut funktionieren:

  • Achten Sie auf all das was Ihnen gut tut und Sie in ihre Kraft bringt und tun Sie immer mehr davon.
  • Machen Sie sich die Unterstützung bewusst, die Sie von anderen bekommen.
  • Geben Sie den anderen dafür die Wertschätzung, die sie verdienen.
  • Machen Sie sich Ihre Erfolge bewusst und rennen Sie nicht gleich weiter zum nächsten Punkt auf Ihrer To-Do-Liste.

Oder Sie nutzen Strategie #1, #3 oder #4. Damit bringen Sie sich wieder in den Erfolgskreislauf aus positiven, aufbauenden Gedanken und stärkenden Gefühlen. Sie holen sich aus dem Mangeldenken heraus und richten Ihre Wahrnehmung auf das Gelingen, die Potenziale und Möglichkeiten.

Ein gelungener Tag entsteht, weil …

… Sie Ihre Wahrnehmung auf die positiven, stärkenden Dinge Ihres Projektalltags lenken

Das waren 5 Strategien, die Sie einsetzen können, um sich innere Stärke aufzubauen. Damit Sie für die herausfordernden Zeiten, die vor uns liegen, gut gerüstet sind.

Denken Sie an das Beispiel, das ich Ihnen zu Beginn erzählt habe. Holen Sie die hektische Betriebsamkeit und die Unsicherheit nicht in Ihr inneres System. Innere Stärke gibt Ihnen die nötige Stabilität und die Widerstandskraft im Umgang mit den stressigen, chaotischen Rahmenbedingungen im Außen. Innere Stärke und emotionale Stabilität können Sie nur in sich selbst finden, indem sie diese aktiv aufbauen und immer weiterentwickeln.

Die bewusste Steuerung Ihrer Aufmerksamkeit ist eine der einfachsten und effektivsten Maßnahmen, um Ihre Gedanken auf die Erfolgsspur zu lenken. Ihre Gefühle reagieren automatisch auf Ihre Gedanken und Sie kommen immer mehr in ihre innere Stärke. Oder Sie bringen sich mit Strategie #3 direkt in eine positive, aufbauende Stimmung.

Viele denken ein gelungener Tag passiert einfach, weil Ihnen viele positive Begebenheiten widerfahren sind. Ich sage Ihnen: Ein gelungener Tag entsteht, weil Sie Ihre Wahrnehmung ganz gezielt auf die positiven, stärkenden Dinge, die Potenziale und die Möglichkeiten ausrichten. Und diese dann auch nutzen. Dazu brauchen Sie innere Stärke.

 

Hinweise:

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Martina Baehr hat weitere Beiträge im t2informatik Blog veröffentlicht, u. a.

t2informatik Blog: Erfolgsfaktor Emotionale Kompetenz

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t2informatik Blog: Die Macht des Unbewussten

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t2informatik Blog: Mit Gelassenheit zu mehr Erfolg

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Martina Baehr
Martina Baehr

Martina Baehr ist Arbeits- und Organisationspsychologin und Inhaberin von Projektmanagement plus – mit dem richtigen Mindset zum Projekterfolg. Als Projektbegleiterin und Mindsetcoach unterstützt Sie Ihre Kunden dabei sich innere Stärke aufzubauen. So dass sie aus ihrer vollen Kraft heraus handeln und ihre Projekte ganz entspannt zum Erfolg bringen. In ihrem Mindset-Blog schreibt Sie über Neues Denken, emotionale Intelligenz, Intuition und wertschöpfende Zusammenarbeit.

Martina Baehr arbeitete in verschiedenen mittelständischen Unternehmen als Projektleiterin sowie als Abteilungsleiterin für die interne Prozess- und Systemberatung und verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Leitung großer Reorganisations- und IT-Projekte.