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Entscheidungsbaum

Inhaltsverzeichnis: DefinitionVisualisierungVorteile und NachteileDownloadHinweise

Wissen kompakt: Ein Entscheidungsbaum ist ein Hilfsmittel zur Entscheidungsfindung und visualisiert einen mehrstufigen Entscheidungsprozess mit allen Optionen.

Entscheidungsbaum – die grafische Darstellung von Entscheidungsoptionen

Ein Entscheidungsbaum stellt einen mehrstufigen Entscheidungsprozess mit allen Entscheidungsoptionen dar. Da die Entscheidungswege durch einzelne Äste dargestellt werden, spricht man auch von einem Baumdiagramm. Es ist eine Visualisierung und dient als Entscheidungshilfe. Oftmals findet man im Internet Beispiele für Entscheidungsbäume, die zwar alternative Wege in einem Ablauf visualisieren, die aber nicht als Entscheidungshilfe taugen. Der Sinn eines Entscheidungsbaums liegt darin, anhand von verschiedenen, visualisierten Antwortoptionen auf konkrete Fragen zu einer finalen Entscheidung zu gelangen.

Auch wenn ein Entscheidungsbaum optisch ansprechend sein kann, ist er durch formale Regeln klar strukturiert. Darin liegt auch der größte Vorteil für Anwender, die diese Regeln leicht über mehrere Ebenen – die Fragen mit Ihren Antwortoptionen – nachvollziehen und so eine Entscheidung treffen können.

Entscheidungsbaum - ein abstraktes Beispiel

Die Visualisierung von Entscheidungsbäumen

Visualisieren lässt sich ein Entscheidungsbaum sowohl von oben nach unten als auch von links nach rechts. Reichhaltige Entscheidungsbäume kennen neben

  • den Fragen
  • und den Antwortoptionen (auch als Alternativen bezeichnet)
  • noch Umweltzustände.

Diese Umweltzustände sind äußere Gegebenheiten, die das Ergebnis einer Entscheidung mitbestimmen, jedoch von dem Entscheider nicht beeinflusst werden können (bspw. das Wetter in der Landwirtschaft oder die Öffnungszeiten im stationären Handel). Sie sind damit Unsicherheitsfaktoren und stellen im Prozess der Entscheidungsfindung Risiken dar.

Dieser Entscheidungsbaum unterscheidet rechteckige und runde Verzweigungsknoten:

  • Entscheidungsknoten sind rechteckig (also E1 und E2 im Beispiel oben).
  • Zustandsknoten sind rund.

Die erste Entscheidung E1 führt zu einer Wahl einer Alternative A1 oder A2 und zu Umweltzuständen Z1 und Z2. Danach folgen weitere Entscheidungen mit weiteren Alternativen und Zuständen, solange bis zum Schluss eine Entscheidung feststeht.

Entscheidungsbaum – Vorteile und Nachteile

Grundsätzlich eignet sich ein Entscheidungsbaum für das systematische Ableiten von Entscheidungsoptionen. Da die Erstellung eines Entscheidungsbaums neben einer fachlichen Expertise keine spezifischen Qualifikationen erfordert, ist das Arbeiten mit Entscheidungsbäumen relativ weit verbreitet. Folgende Vorteile bietet das Arbeiten mit Entscheidungsbäumen:

  • Sie sind leicht zu erstellen und leicht zu lesen.
  • Abhängigkeiten sowohl in zeitlicher und logischer Abfolge werden identifiziert.
  • Für die Erstellung werden lediglich Stifte, Papier oder einfachste Grafikprogramme benötigt.
  • Sie lassen sich schrittweise verfeinern und aufbauen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass sie auch als Form von Dokumentation genutzt werden können; das ergibt immer dann Sinn, wenn Organisationen im Laufe eines Projekts oder einer Entwicklung nachvollziehen wollen, warum eine Entscheidung x(A1, A3, Z1, Z3) und nicht x(A1, A4, Z1, Z3) getroffen wurde.

Theoretisch eignet sich ein Entscheidungsbaum für alle Arten der Entscheidungsfindung – in der Unternehmens- oder Projektmanagement-Praxis gibt es allerdings dann Grenzen, wenn es sich um sehr komplexe Zusammenhänge handelt. Folgende Nachteile gibt es beim Arbeiten mit Entscheidungsbäumen:

  • Die Darstellung kann bei vielen Informationen und Optionen schnell unübersichtlich werden.
  • Nicht immer sind alle Entscheidungsoptionen oder mögliche Konsequenzen in Bezug auf Kosten, Risiken, Eintrittswahrscheinlichkeiten etc. bekannt. Ob Informationen fehlen, ist in der Visualisierung aber nicht zu erkennen.

 

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